April, April: Der Wildenweg-Express kommt nicht

«Der Wildenweg-Express kommt»: Das ist absurd, reisserisch und war selbstverständlich nur ein Scherz zum 1. April.

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Symbolbild. (Pixabay)

Um Höngg, dieses «Quartier am Berghang», besser zu vernetzen, schmieden eine Reihe namhafter Investoren gewaltige Pläne: Die Rede ist vom Wildenweg-Express, der eine direkte Verbindung vom Limmatufer bis zum Hönggerberg ermöglicht. Pläne diesbezüglich bestehen seit Jahren, wurden aber bislang hinter verschlossener Tür besprochen. Doch nun sind sie so konkret, dass diese der «Höngger Zeitung» zugespielt wurden.

Das millionenteure Bauvorhaben sieht eine «schwebende» Bahn vor, ähnlich der weltbekannten Monorail-Bahn, die in naher Zukunft vom Kloster-Fahr-Weg, auf Höhe der Werdinsel, direkt hinauf zum Hönggerberg beim Ruggernweg fährt. Als ideale Route wurde der Wildenweg gewählt, daher auch der Name.

Dank einer ausgeklügelten Photovoltaik-Anlage bei den vorgesehenen fünf Stationen, inklusive der beiden «Hauptbahnhöfe», soll der Wildenweg-Express sich quasi selbst Tempo geben. Wobei das Wort «Express» eher übertrieben sei: Die Anwohner*innen am Wildenweg würden genügend Zeit erhalten, um jede Fahrt der Bahn zu erleben.

Von der Flussranch zur Sternenbar

Der Wildenweg-Express startet (und endet) wie erwähnt am Limmatufer. Dieser Bahnhof soll «Flussranch» genannt werden. Auch deshalb, weil dort ein kleiner Streichelzoo vorgesehen ist, um die Wartezeiten auf die Bahn angenehmer zu gestalten. Die erste Station des Weges («Frank’s Station») wird auf der Höhe der Limmattalstrasse gebaut, dies als Überbau mit einer langen Rolltreppe zur Tram- und Busstation Frankental.

Die nächste Station («The Highway») findet sich auf der Höhe der Riedhofstrasse, bei der ein moderner und weiträumiger Veloabstellplatz vorgesehen ist. Bei der Regensdorfer- und Segantinistrasse befindet sich die vierte Station namens «At Segantini`s» – dort soll es für Höngger Künstler*innen möglich sein, ihre Werke unter einer riesigen Glaskuppel auszustellen; eine Kunststation sozusagen.

Der Endbahnhof auf dem Hönggerberg beim Ruggernweg wird schliesslich den Namen «Sternenbar» erhalten und dient zugleich als Eventlokal. Alle Stationen werden von angesehenen Architekten entworfen.

Eine Chance für den Tourismus

Die Bahn soll nicht nur die Vernetzung im Quartier, sondern auch den hiesigen Tourismus fördern. Mit sogenannten «Wild-Shuttles» können die Tourist*innen direkt aus der Innenstadt nach Höngg fahren, um sowohl das Ufer- als auch das Bergleben mitten in Zürich zu erleben. Die Ersatzroute der Buslinie 13 via Ottenbergstrasse würde sich dafür besonders eignen und den üblichen Verkehr an der Limmattalstrasse nicht beeinträchtigen.

Eingriffe in das Ortsbild

Damit der Wildenweg-Express gebaut werden kann, sind markante Eingriffe in das Ortsbild nötig. Allein für die Flussranch sind zahlreiche Bauten direkt an der Limmat nötig. Das sei ebenso bei den anderen Stationen der Fall. Zudem müssen Lösungen gesucht werden für die Häuser, die zu nahe an der Route stehen. Die Rede ist sogar von Umsiedlungen in den Rütihof. Schliesslich müsste auch die Naturwiese beim Ruggernweg dem Beton weichen, um die Sternenbar zu erbauen.

Die eingangs erwähnten Investoren möchten gegenüber der «Höngger Zeitung» noch keine Stellung beziehen. Der Start des Bauvorhabens sei unklar, aber man habe die besten Absichten und Beziehungen, wie es hinter vorgehaltener Hand heisst.

Ihre Meinung

Liebe Hönggerinnen und Höngger, was halten Sie von dem geplanten Wildenweg-Express? Wie oft würden Sie die Bahn benutzen und welche Station würden Sie bevorzugen? Schreiben Sie uns auf mitmachen@hoengger.ch mit dem Betreff «Express».

3 Kommentare


Kathrin Winzeler

1. April 2023  —  08:37 Uhr

Was für eine Mischung aus Utopie und Alptraum haben Sie da kühn auf’s Papier geworfen. Chapeau!

Frehner Hansruedi

1. April 2023  —  09:39 Uhr

Einweihung genau in einem Jahr ich bin dabei hahaha

DeHa

1. April 2023  —  19:44 Uhr

Wie aus gut unterrichteten Kreisen heute mitgeteilt wurde, besteht auch schon die Absicht, die Bahn vom Hönggerberg bis nach Oerlikon zu verlängern. Die definitive Endhaltestelle soll mitten in der Molkereiabteilung der Migros-Filiale im Einkaufszentrum Neumarkt Oerlikon erstellt werden.

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