Der Schiessplatz Hönggerberg im Fokus

Die Allmend Hönggerberg war, unter dem Titel «LEK Hönggerberg-Affoltern» Fokusthema der September- und Oktoberausgaben des «Hönggers». Das Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) beschreibt umfangreich, wie sich Hönggerberg und Allmend entwickeln sollen. Detailreich wird dort auf jede «Kleinigkeit» eingegangen, doch der Schiessplatz Hönggerberg wird auf den 140 Seiten des LEK nur genau viermal genannt: Zweimal wird im Sinne von «existierend» auf ihn hingewiesen und zweimal wird er mit einem Stichwort als «störend» knapp erwähnt. Das ist angesichts der Lage in einem beliebten Naherholungsgebiet erstaunlich wenig. Zumal das Thema erfahrungsgemäss bei Befürwortern und Gegnern des Schiessplatzes emotional aufgeladen ist. Das beginnt bereits bei der Bezeichnung: Für die einen ist es ein Schiessplatz, für die anderen ein Schiesssportzentrum. Für die einen ist Schiessen mit Gewehren und Pistolen ein potentiell aggressiver Akt und eine unnötige Lärmbelastung. Für die anderen ist Schiessen ein Sport wie jeder andere auch, der nicht mit Gewehren oder Pistolen, sondern mit Sportgeräten ausgeübt wird, deren Geräuschemissionen sich mit solchen anderen Ursprungs vergleichen lässt. Doch das Zürcher Schiesswesen befindet sich im Umbruch: Der Stadtrat arbeitet derzeit an einer neuen Schiessplatzstrategie, die möglicherweise damit enden wird, dass in Zürich künftig nur noch in den Anlagen Albisgüetli und Hönggerberg geschossen werden kann. Es ist für Höngg also an der Zeit, faktenbasiert und neutral genauer hinzuschauen. In dieser Ausgabe als Start mit einem Blick in die Geschichte des Schiesswesens in Höngg. Danach folgen Artikel über die Entwicklung der Schiesszeiten, über erbrachte und mögliche Lärmschutzmassnahmen sowie über mögliche künftige Entwicklungen.

Im Wissen um das Konfliktpotential der Thematik ist der «Höngger» redaktionell wie immer auf Neutralität bedacht. Bei der Bezeichnung hält er sich in dieser Fokus-Serie an die Sprachregelung der Website der Stadt Zürich und wird von «Schiessplätzen» und dem «Schiessplatz Hönggerberg» sprechen. Was denken Sie zum Thema? Auf Reaktionen sind wir wie immer gespannt.

Fredy Haffner, Verlagsleiter «Höngger»

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