Der Samariterkurs ist tot – es lebe die Ersthelfer Stufe 1 und 2

«In jedem Menschen steckt ein Held. Jeder müsste im Notfall fähig sein, Erste Hilfe zu leisten», so die Überzeugung des Schweizerischen Roten Kreuzes. Neben den Nothilfekursen bieten die Samaritervereine darum zahlreiche weitere Erste-Hilfe-Kurse an. Aber den eigentlichen Samariterkurs gibt es seit der Reform im Jahr 2017 nicht mehr.

Lebloses Kind: ein Fallbeispiel für die Kursteilnehmenden.

Schritt für Schritt die Patientenbeurteilung lernen und lebensrettende Massnahmen treffen, ist das für Nichtmediziner überhaupt möglich? Ja natürlich. Seit Jahren bekannt ist der Nothilfekurs. Er dauert zehn Stunden und richtet sich primär an Führerausweiserwerbende. Thematisiert wird die eigene Sicherheit auf der Strasse und die Nothilfe. Nach sechs Jahren verliert der Ausweis seine Gültigkeit beim Strassenverkehrsamt, eine gute Gelegenheit für eine Auffrischung und Repetition. Eine Höngger Kursleiterin bietet auf Wunsch den Nothilfekurs in englischer Sprache an.

Heute darf in keinem Kurs das Thema Basic Life Support (BLS) fehlen. Der Unterricht vermittelt auf praktische Art das Verhalten bei einem Herzkreislaufstillstand inklusive Anwendung des automatisierten externen Defibrillators (AED-Gerätes). Der BLS-AED-SRC Komplett dauert vier Stunden und die Teilnehmenden erhalten ein Zertifikat. Weitere Kursinhalte sind die häufigen Notfallsituation Herzinfarkt und Schlaganfall. Dieser Kurs kann ab dem 10. Altersjahr besucht werden.

Neuer Kurs für Personen 60+

Im November organisiert der Verein erstmals einen zielgruppenspezifischen Kurs für Personen 60+ mit einer Lektion mehr. Da bleibt bestimmt genug Zeit für alle Fragen. Die Repetition für den Erhalt des Zertifikates wird innert drei Jahren gefordert. Nothilfekurs und BLS-AED-SRC Komplett bilden zusammen die Ersthelfer Stufe 1. Wer sich intensiver mit dem Thema Erste Hilfe beschäftigt, macht den Fortsetzungskurs Ersthelfer Stufe 2. Dieser dauert 14 Stunden und vermittelt Wissen zur Patientenbeurteilung und sicherem Verhalten bei Unfällen und Erkrankungen. Im Gegensatz zum Nothilfekurs werden die Lernsituationen aus dem Bereich Arbeit oder Sport gewählt.
Den Erste-Hilfe-Massnahmen bei ansprechbaren, bewusstlosen oder gar leblosen Kleinkindern widmet sich ein Spezialkurs: Notfälle bei Kleinkindern. Er ist beliebt bei Eltern, Grosseltern und Babysittern. Gelernt wird nebst der Wiederbelebung auch die Erste Hilfe bei Stürzen oder Verschlucken von Fremdkörpern. Die Kursdauer beträgt mindestens drei Stunden.

Wer bei den Standardkursen nichts Passendes findet, kann mit anderen zusammen einen Zielgruppenkurs buchen. Dabei werden Datum, Inhalt und Länge den Kundenwünschen angepasst. Bei allen Kursen wechseln sich theoretische Unterrichtseinheiten ab mit praktischen Übungen anhand von nachgestellten Situationen. Wer als Figurant mal frierend am Boden lag, wird seinen Patientinnen und Patienten bestimmt eine Rettungsdecke anbieten. Alle Kursleiterinnen und Kursleiter im Samariterverein Höngg haben Erfahrung im Umgang mit echten Patientinnen und Patienten und eine solide didaktische Ausbildung. Die Höngger Samariter bieten im Schuljahr 2019/2020 mindestens fünf öffentliche Kurse im Quartier an. Sie freuen sich, wenn es in Höngg bald noch mehr kompetente Ersthelfer gibt. 

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