»Der Lehrberuf ist extrem vielseitig»

Mit ihren 24 Jahren sprüht Eleni Tremp nur so vor Elan. Am liebsten arbeitet sie mit und für Kinder und Jugendliche – nicht nur in der Freizeit bei der Pfadi, sondern auch im Job als Lehrerin.

In Freizeit und Beruf für Kinder und Jugendliche da: Eleni Tremp. (Foto: Dagmar Schräder)

Ich bin nach Höngg gekommen, als ich zwei Jahre alt war. Meine Eltern sind damals von ausserhalb ins Quartier gezogen, ich bin am Wasser aufgewachsen und in die Schule gegangen. Bis vor kurzem habe ich auch noch hier gelebt, bin vor etwas mehr als einem Jahr aber von zuhause ausgezogen und wohne nun mit zwei Freundinnen in einer WG im Kreis 4.

Von Kindsbeinen an bei der Pfadi

Durch mein Engagement bei der Pfadi bin ich aber dennoch immer noch sehr mit Höngg verbunden. Angefangen habe ich in einer Pfadigruppe als  «Bienli», bin dann zunächst Gruppen- und schliesslich Abteilungsleiterin geworden. Mittlerweile sind für die Leitungsaufgaben die Jüngeren nachgerutscht, ich bin nun als «Coachin» mehr für die Vernetzung der Gruppe zu anderen Institutionen zuständig, beispielsweise für die Zusammenarbeit mit Jugend & Sport. Zusätzlich haben wir in unserer Pfadiabteilung kürzlich eine neue Gruppe für Kinder mit körperlicher und geistiger Behinderung aufgemacht. Hier sind wir etwa 7 Leiterinnen, die ebenso viele Kinder betreuen. Wir treffen uns alle zwei Wochen beim Schützenhaus auf dem Hönggerberg und verbringen den Nachmittag mit den Kindern im Wald. Bei schlechtem Wetter nutzen wir die Jugendräume in der Pfarrei der katholischen Kirche. Stadtweit gibt es nur noch eine andere derartige Gruppe, so dass die Familien aus der ganzen Stadt zu uns kommen.  

In allen Lebenslagen gut aufgehoben

 An der Pfadi schätze ich vor allem das Familiäre: Vom Fünfjährigen bis zur Zwanzigjährigen und darüber hinaus treffen hier so viele Altersgruppen aufeinander wie fast nirgends sonst. Davon profitieren alle –  nicht nur von den gemeinsamen Erlebnissen, sondern auch von den Gesprächen, die geführt werden können. Die Pfadi ist so auch Plattform für Fragen und Probleme und ein Forum für Diskussionen über alle möglichen Lebensthemen. Toll finde ich ausserdem, dass man schon im jugendlichen Alter lernt, Verantwortung für andere zu übernehmen.

Lehrberuf vereint alle Interessen

Auch beruflich habe ich viel mit Kindern zu tun: Ich unterrichte als Primarlehrerin im Schulhaus Waidhalde. Meinen Abschluss als Lehrerin habe ich vor zwei Jahren während des Lockdowns gemacht, dann für ein Jahr eine sechste Klasse übernommen und bin nun Klassenlehrerin einer vierten Klasse. Irgendwie liegt der Beruf bei uns in der Familie, in meiner Verwandtschaft gibt es viele Lehrpersonen. Ich hatte selbst eigentlich nie vor, Lehrerin zu werden, ich hatte zwar nie grosse Probleme in der Schule, aber darüber hinaus auch kein grosses Interesse an dem Betrieb. Dann habe ich aber gemerkt, dass ich als Lehrerin eigentlich alles abdecken kann, was mich interessiert: Ich bin ein musischer Mensch und liebe es, Musik zu machen, verwirkliche mich gerne kreativ, führe aber auch nicht ungern administrative Aufgaben aus. Ausserdem fasziniert es mich, als Lehrerin die Kinder beim Aufwachsen ein Stück weit zu begleiten und ihnen behilflich zu sein, zu kritischen und handelnden Individuen heranzuwachsen.

An Hobbys mangelts nicht

Beruflich zum Beispiel nur Musik zu machen, wäre mir dagegen zu eingleisig gewesen. Dennoch ist Musik für mich sehr wichtig. Ich singe und schreibe selber Songs. Lange habe ich auch Klavierunterricht genommen, so dass ich mich selbst begleiten kann. Eines meiner Projekte ist es momentan, meine Lieder aufzunehmen, wobei ich Freunde habe, die mich instrumental begleiten. Das ist allerdings sehr zeitaufwendig, weswegen ich wohl nicht so schnell damit fertigwerde.
Auch Politik ist ein Feld, das ich sehr spannend finde. Nicht, dass ich jetzt momentan wirklich politisch aktiv bin, aber es macht mir schon Spass, mich für Dinge einzusetzen, die mir wichtig sind. Theoretisch könnte ich mir schon vorstellen, vielleicht doch mal noch etwas aktiver Politik zu machen. Für den Moment bin ich aber zeitlich eigentlich genug ausgelastet.

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