Kinder & Jugend
Der Laternenfisch auf der Suche nach dem Licht
Das Ballettstudio Plüm präsentierte seine Schulaufführung im vollbesetzten Kirchgemeindehaus. Das Publikum feierte die über 100 jungen Talente mit tosendem Applaus.
22. Juli 2025 — Dagmar Schräder
Zugegeben, der Besuch des bis auf den letzten Platz vollbesetzen Kirchgemeindehauses an diesem Sonntagnachmittag, dem bislang wohl heissesten Tag des noch jungen Sommers, war eine kleine Herausforderung. Schon der Weg ins Kirchgemeindehaus trieb den Schweiss aus allen Poren.
Und war man erst einmal im grossen Saal angekommen, war noch viel weniger mit Abkühlung zu rechnen. «Nichts für ältere Leute, die Probleme mit dem Kreislauf haben», gab eine Besucherin zu bedenken.
Doch das sei nur am Rande bemerkt, schliesslich ging es ja an diesem Nachmittag weniger um das Publikum als vielmehr um die über 100 jungen Talente auf der Bühne: Nach zwei Jahren präsentierte das Höngger Ballettstudio Plüm erneut eine Schulaufführung – mit Schüler*innen aller Altersstufen und Klassen.

Im Stück «Baliks Reise zu den Sternen» geht es um einen kleinen Laternenfisch, der am Meeresgrund in der Dunkelheit lebt, und mithilfe einer magischen Perle eine Reise bis ins Weltall unternehmen kann – und damit endlich einmal die Gelegenheit erhält, die Sonne zu sehen und die Welt jenseits der Wasseroberfläche kennenzulernen.
Hoch konzentriert
Umgesetzt wurde die Geschichte in vier Szenen, die wiederum aus mehreren einzelnen Tanzstücken bestanden. Die Choreografien zu den Stücken wurden von Manuela Mettler, der Leiterin des Ballettstudios Plüm, sowie den Lehrerinnen einstudiert. Von den Kleinsten, nicht mehr als vier oder fünf Jahre alt, bis zu den Erwachsenen waren alle mit hoher Konzentration bei der Sache.
Es war sehr beeindruckend, wie die Gruppen von Kindern alleine auf der Bühne erschienen und ohne Anleitung durch Erwachsene ihre Darbietung durchzogen – zumindest war für die Zuschauenden keine solche Unterstützung erkennbar. Vielmehr achteten schon die Allerkleinsten selbst auf ihre Einsätze. Überzeugend war auch, mit welch offensichtlicher Freude sie alle ihr Können zum Besten gaben.

Die vielfältigen und anmutigen Kostüme – von den kleinen Krebsen über die Piratenmannschaft bis zu den Volkstänzerinnen – taten das Ihrige, um dem Publikum ein bewunderndes Raunen zu entlocken.
Alle gemeinsam
In der Pause tauschte sich das Publikum über das Erlebte aus. «Ich finde es toll zu sehen, wie Grosse und Kleine gemeinsam tanzen», so eine der Zuschauerinnen. «Wie die Älteren auf die Jüngeren Rücksicht nehmen und die Kleinen wie selbstverständlich mitbekommen, was Ballett ist und wohin sie mal gelangen können, wenn sie im Training dranbleiben.»
Und diese Begeisterung war auch am Ende der Darbietung spürbar: Tosender Applaus und eine Sonnenblume für die jungen Talente waren allen Beteiligten nach der gelungenen Aufführung sicher.
Leider konnte Mettler selber an der Sonntagsvorstellung wegen Krankheit nicht anwesend sein und den Dank für ihre Arbeit entgegennehmen. Doch die strahlenden Augen der teilnehmenden Kinder und die gerührten Tränen der Eltern bewiesen, dass sie ihre Arbeit auch dieses Mal mehr als gut gemacht hat.
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