Der HGH-Vorstand verjüngte sich

Die Generalversammlung des Vereins Handel und Gewerbe Höngg HGH stand im Zeichen der Abschiede und der Neuwahlen: Präsident André Bolliger trat nach 20 Jahren zurück und für ihn rückten zwei Ur-Höngger nach.

Gemeinsames HGH-Strahlen (v.l.): Der neue Vizepräsident Urs Kropf, der neue Präsident Daniel Wegmann, die zurückgetretene Carmen Saluz, Ex-Präsident André Bolliger und der Mann mit dem «übermenschlichen Einsatz», Peter Kümmin.

Als wollte er seinen Abschied noch etwas hinauszögern, eröffnete André Bolliger, scheidender Präsident des HGH, am Donnerstag, 21. April, die 38. Generalversammlung mit 15 Minuten Verspätung. Natürlich aber lag es nicht an ihm, sondern daran, dass die 39 anwesenden Mitglieder nur schwer vom köstlichen Apéro im Tertianum Im Brühl wegzulocken waren.
Als Erstes liess Bolliger jedoch Ursula Woodtli, Geschäftsführerin des Gewerbeverbandes der Stadt Zürich GVZ, zu Wort kommen. Sie berichtete darüber, was der GVZ im Namen seiner Mitglieder alles bewegt. So zum Beispiel über die Initiative «Ombudsstelle gegen Willkür in Bausachen», die zwar vom Stadtrat abgelehnt worden war, für die in einer Kommission jedoch ein Gegenvorschlag erarbeitet werden konnte, der die Grundanliegen der Initiative aufnimmt, worauf der GVZ die Initiative zurückgezogen hat. Ebenfalls betonte sie das Engagement der KMU-Gruppe im Gemeinderat, als es darum ging, die Parkgebühren in der Innenstadt zu erhöhen.
Nach den an Generalversammlungen üblichen Formalitäten ging es bereits um zwei Neuaufnahmen. Doch diese wurde beiden Firmen verweigert, weil die Antragsteller nicht wie verlangt zur Generalversammlung erschienen waren. Sie werden sich in einem Jahr erneut bewerben können.

Abschied nach 12, 18 und 20 Jahren

Dann hiess es zum ersten Mal Abschied nehmen. Als Ersten verabschiedete André Bolliger nach 18 sehr aktiven Jahren Peter Kümmin aus dem Vorstand und würdigte dessen Einsatz für den HGH als «teilweise übermenschlich», ja, Kümmins Engagement habe sein eigenes sogar bei Weitem überstiegen und habe weit über den HGH hinaus Kreise gezogen, lobte Bolliger unter Applaus. Kümmin seinerseits, ob des Lobs leicht verlegen, schaute so kurz auf seine Leistungen für den HGH und Höngg zurück, dass es in keinem Verhältnis zum Geschaffenen stand. Er erwähnte nur kurz seinen Einsatz für die neue Gewerbeschau 2009 und die Neugestaltung des Wümmetfäschts 2013. Er wolle nun aber, so Kümmin, getreu dem Motto dann abtreten, wenn es am schönsten sei – und somit auch den Weg frei machen für die begonnene Verjüngung des HGH-Vorstandes. Mit Blumen, einem Gutschein und einem langen, verdienten Applaus wurde Peter Kümmin geehrt.
Danach galt es von Carmen Saluz nach zwölf Jahren als Beisitzerin Abschied zu nehmen. Sie hatte sich vor allem als Organisatorin des Wümmetznünis verdient gemacht, was Bolliger ebenfalls gebührend würdigte. Sie selbst bedankte sich kurz und bündig bei ihren nun ehemaligen Vorstandskollegen und -kolleginnen sowie den HGH-Mitgliedern für die schöne Zusammenarbeit, das Vertrauen und die gute Zeit in all den Jahren.
Dann kam Bolliger zu seinem eigenen Abschied. Auch er hielt sich kurz und meinte bloss schmunzelnd und auffordernd zugleich, er blicke voller Erwartungen auf die Zukunft des HGH − und bedanke sich bei seinen langjährigen Vorstandsmitgliedern.
Daniela Züst, Aktuarin und Bolligers langjährige HGH-Weggefährtin, bedankte sich bei ihm im Namen des ganzen HGH für die − mit einem kurzen Unterbruch − 20 Jahre Präsidentschaft. Aus einem Mail des abwesenden Drogisten und Höngger Zunftmeisters Daniel Fontolliet zitierte sie treffend: «André hat es wirklich verdient, abgelöst zu werden. Es ist ihm hoch anzurechnen, dass er als ehemaliger Präsident überhaupt nochmals in die Bresche gesprungen ist, und ich hoffe, dass dies an der GV entsprechend gewürdigt wird.» Und das wurde es mit einer Standing Ovation und langem Applaus.

Die Neuen sind Ur-Höngger

Nach Abnahme der Jahresrechnung, einer Statutenänderung und der Wiederwahl der vier verbliebenen Vorstandsmitglieder ging es an die Neuwahlen.
Als Präsident stellte sich Daniel Wegmann und in der neu geschaffenen Funktion des Vizepräsidenten Urs Kropf zur Wahl. Beide bezeichnete Bolliger als Ur-Höngger: Wegmann selbst ist seit 2003 im HGH, sein Betrieb, das Obsthaus Wegmann im Frankental, natürlich schon viel länger. «Es kommt die Zeit», so Wegmann in seiner Begrüssungsrede, «in der man auch im Verein Verantwortung übernehmen muss.» Und so habe er auf die Anfrage von André Bolliger positiv geantwortet. Urs Kropf seinerseits führt die Zimmerei und Schreinerei Kropf Holz GmbH in dritter Generation, auch seine Eltern waren bereits im HGH aktiv. Die Wahl der beiden war selbstredend unbestritten und ging einstimmig über die HGH-Bühne. Beide nahmen die Wahl dankend an – und ebenso die Gartenhandschuhe, die ihnen Ursula Woodtli im Namen des GVZ überreichte, damit sie auch «richtig anpacken» könnten, wie sie meinte.
Nach letzten Formalitäten schloss André Bolliger seine letzte HGH-GV, und da selbst die Verspätung zu Beginn nicht gereicht hatte, um das Apéro-Buffet völlig zu leeren, klang der Abend mit diesem letzten, inoffiziellen «Traktandum» gemütlich aus. Bereits wurde darüber diskutiert, was vom HGH unter dem neuen Präsidium an Impulsen bereits gesetzt und weiter noch zu erwarten ist – doch mehr dazu in einem späteren Bericht.

Ebenfalls beschlossen wurde die Durchführung des Wümmetznünis und der Gewerbebeiz am nächsten Wümmetfäscht 2017, und weil dies ja noch gar in der Ferne liegt, wurde auf den diesjährigen Samstag, 24. September, aufmerksam gemacht: Dann wird die Gewerbebeiz, einer der Renner am Wümmetfäscht, zu Gast sein an «Wägis Wyfäscht» auf dem Hof der Wegmanns im Frankental. Mit dem Originalinventar, Musik und der gewohnten Bedienung durch Mitglieder des HGH wird für Stimmung und eine lange Nacht garantiert sein.

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