Der Buntspecht trommelt wieder

Der Buntspecht ist der häufigste Specht in der Schweiz. Durch sein Trommeln an gut hallenden Resonanzkörpern ist er leicht zu erkennen – auch in Höngg.

Der Buntspecht ist ein Trommler und ein Gewinner. (Foto: Marcel Ruppen)

Im aktuellen Brutvogelatlas gehört der Buntspecht zu den Gewinnern, denn er hat sich fast überall vermehrt. Die grössten Dichten finden sich in Auenwäldern, in alten Eichen- und Buchenwäldern sowie in alten Parks.

Die Vogelwarte Sempach erklärt das positive Resultat auch mit der Zunahme von Altholz. Zu erkennen ist der Buntspecht dank seinen schwarz-weissen Federn. Die Männchen haben einen roten Nackenfleck, die Weibchen nicht.

Die «Spechtschmiede»
Die Nahrung der Buntspechte ist vielseitig. Im Sommer und zur Jungenaufzucht werden viele Raupen und Käferlarven gesucht. Selten werden auch Eier oder Jungvögel verspeist.

Im Herbst bereichern Beeren den Speiseplan, während im Winter die Früchte der Bäume im Zentrum stehen. Um an die Samen der Tannzapfen zu gelangen, transportiert der Specht ganze Zapfen zu einer sogenannten «Spechtschmiede», wo er sie festklemmen kann.

Kein Kopfweh
Der Buntspecht ist perfekt für seine Lebensweise an den Baumstämmen ausgerüstet. Seine harten Schwanzfedern stützen ihn und die zusätzlich nach hinten gerichtete Wendezehe gibt ihm Halt. Mit seinem meisselförmigen Schnabel hackt er Löcher, um mit seiner langen, harpunenartigen Zunge die Insektenlarven herauszuziehen.

Der Schnabel und der Kopf sind beim Trommeln und dem Höhlenbau enormen Belastungen ausgesetzt, trotzdem kriegt der Specht kein Kopfweh. Sein kleines Hirn ist so angeordnet, dass es sich nur wenig bewegen kann und der Druck des Schlages auf eine möglichst grosse Fläche verteilt wird. Das markante Trommeln mit schnellen Wirbeln dient auch der Reviermarkierung.

Ein Text vom Natur- und Vogelschutzverein Höngg (www.nvvhoengg.ch)

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