Das Wohlfühl-Openair

Trotz Pleiten, Pech und Pannen war das Werdinsel Openair vom vergangenen Wochenende ein grosser Erfolg. Der fröhlichen Stimmung konnte auch ein Stromausfall und ein bisschen Regen nichts anhaben.

Immer einen Konzertbesuch wert: «Los Dos».
Die Musiker standen unter scharfer Beobachtung.
Das kulinarische Rennen machten eindeutig die Dim-Sum.
Gar kurz war das Vergnügen mit «The Jackets».
Schöne Frauen auf Stelzen verkürzten den Stromunterbruch.
Frauen auf Stelzen. Könnte auch ein Bandname sein.
Am Samstag kam der Regen doch, aber die Leute blieben.
Von so ein bisschen Regen lässt man sich die Laune nicht verderben.
Gilt auch für Erwachsene.
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Kurz nach halb acht am Freitagabend hat sich bereits eine lose Traube von Menschen vor der Bühne versammelt, um sich von «Los Dos» mit ihrer Mischung von Blues, Americana und «je ne sais quoi» in Stimmung bringen zu lassen. In der Food-Ecke herrscht Hochbetrieb, das Rennen macht unübersehbar der Dim-Sum-Stand mit den vor Ort produzierten filigranen Teigtaschen. Die Schlange ist lang und bei manchen zeigen sich vor Hunger die Nerven. Das ist allerdings der einzige unentspannte Moment an diesen beiden Tagen.

Stromausfall? Nicht so schlimm!

Während man beim Eingang zum Areal Testfahrten auf schicken Velos machen kann, wartet gleich neben der Bühne ein Fotostudio auf Gäste, die sich im Stil der 20er Jahre ablichten lassen wollen. Neben den üblichen Bierständen findet sich auch ein kleines Kaffee-Truckli am Platz. Das Wetter hält, die Stimmung ist gut, und langsam füllt sich die Wiese vor und hinter dem Mischpult. Auch die Kleinen dürfen heute etwas länger aufbleiben. «The Jackets» aus Zürich rocken gerade die Bühne, als es plötzlich dunkel wird: Stromausfall, der Albtraum aller Veranstalter! Die Gäste lassen sich davon nicht wirklich die Laune verderben. Eine Gruppe junger Männer aus der Nähe von Nyon war gerade auf dem Areal angekommen als das Licht schon aus war und hielt es erst für ein Konzept. Niemand regt sich wirklich auf – solange noch Bier gezapft werden kann, ist der Unterbruch halb so schlimm. Nur näher an der Bühne schimpft jemand «Sabotage!», allerdings spielt da wohl vor allem Enttäuschung über das verpasste Konzert mit. Kurz vor zehn gehen alle Lichter wieder an, einer der Veranstalter bedankt sich bei der EWZ und beim Publikum und holt die Musiker erneut auf die Bühne. Leider ist das Glück von kurzer Dauer, nach ein paar Takten wird es wieder still. Als man schliesslich darauf verzichtet, alle Zelte zu beleuchten, klappt es dann doch noch mit der Musik, nur ist es leider bereits fast elf Uhr und damit vorerst Schluss mit lauten Klängen. Die Nachbarn wird’s gefreut haben. Die meisten Gäste sind standhaft geblieben und feiern noch etwas in die Nacht hinein, viele sind in erster Linie gekommen, um einen schönen Abend mit Freunden zu haben, das ist den meisten offensichtlich gelungen.

Für alle etwas

Bereits früh am nächsten Morgen versammeln sich Frauen und Männer in hübschen Trikots zum obligaten Grümpelturnier, die dunklen Wolken hängen bedrohlich tief, aber halten dicht bis am späten Nachmittag. Die Kinder scheinen unbeeindruckt – wen interessiert schon das Wetter, wenn man geschminkt wird und auf die Hüpfburg darf? Auch als der Regen schliesslich einsetzt, zückt man halt den Schirm und holt sich noch eine Crêpe. Viele Familien haben dieses Jahr wieder den Weg an das friedliche Werdinsel Openair gefunden, aber auch der eine oder andere Hipster, Studenten aus anderen Teilen der Schweiz und sogar Besucher aus dem Ausland. Und dies an einem Wochenende, an dem man sich nicht entscheiden konnte, welchen der zahlreichen Anlässe in der Stadt man besuchen sollte. Nun heisst es: Au revoir in zwei Jahren!

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