Das Ende vom «Casa Ingrid»

Die Hausbesetzung an der Limmattalstrasse 281 ist beendet. Der Abbruch des Gebäudes steht unmittelbar bevor.

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Die Besetzenden nehmen Abschied von Höngg. (Foto: pen)

«Death by Gentrification», steht auf einem Transparent vor dem Haus an der Limmattalstrasse 281. Daneben ein gezeichneter Grabstein mit der Inschrift: «Casa Ingrid, 1922 bis 2024». Es ist ein lautes Statement zum Ende der Besetzung an der Limmatstrasse 281: Das Haus, das auch als Zeitzeuge bezeichnet wird, wurde im vergangenen Dezember ein Zuhause für Mitglieder der Besetzungsszene (die «Höngger Zeitung» berichtete).

Sie nannten das Haus «Casa Ingrid», nach der Enkelin des Erbauers, wie sie erklärten. Die eigenen Identitäten wollte die Gruppe hingegen nicht verraten, ebenso nicht, wie viele Menschen schliesslich dort wohnten. Allerdings zeigten sie sich offen für das Quartier und organisierten das «Kafi Schleudergang»: Kaffee und Snacks im besetzten Haus.

Nun also der Abschied: Gegenüber der «Höngger Zeitung» gab es von der Gruppe bislang keine Stellungname. Die Seraina Invest AG, Eigentümerin des Grundstücks in Zürich, plant an der Limmattalstrasse 281 einen modernen Neubau, der Raum für 15 Wohnungen schaffen wird.

Die temporäre Besetzung des Areals sah die Immobilienfirma mit Gelassenheit und konstruktivem Ansatz: «Solange alles friedlich bleibt, verzichten wir auf eine Strafanzeige», lautete die damalige Erklärung. Zudem zeigte die Seraina Invest AG Bereitschaft zur Zusammenarbeit und schlug die Einrichtung eines Gebrauchsleihvertrags vor, um die Kosten für Strom, Wasser und Heizung zu regeln.

Rückblickend bestätigt die Firma, dass unter dem Strich die Besetzung in einem friedlichen Rahmen ablief. Der Start der Bauarbeiten mit dem Abbruch erfolgt in diesen Tagen.

1 Kommentare


Peter Senn

6. November 2024  —  16:15 Uhr

Das sind sehr schlechte Verlierer. Nun hat man sie so lange machen lassen. Und sie hinterlassen in allen Strassen ringsherum Müll, Möbel und Sprayereien und sind zurück in die besetzte Post am Wipkingerplatz gezogen. Man konnte jeweils im 13er die Gespräche mitanhören. Direkt vom Mami vom Zürisee ins besetzte Haus gezogen und dann das ganze Haus mit Sprüchen gegen Gentrifizierung. Schade um das schöne Haus aber zum Glück sind sie weg.

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