Quartierleben
Das Ei des Kolumbus
Der Quartierverein Höngg lud zum 92. Vernetzungsanlass ein. Rund 70 Vorstandsmitglieder von 42 Höngger Vereinen und Organisationen folgten der Einladung. Im Fokus stand der Einsatz von Social Media für Vereine.
19. Februar 2025 — Petra England
Seit vielen Jahren organisiert der Quartierverein Höngg (QVH) einen Austausch-Anlass für Vereine und Organisationen. Auch in diesem Jahr stiess das Treffen auf reges Interesse.
Ende Januar begrüsste Alexander Jäger, Präsident des QVH, die zahlreich erschienenen Gäste im Tertianum Im Brühl und leitete das Wort nach einer kurzen Einführung an Stefan Gamper weiter, der den thematischen Schwerpunkt des Abends präsentierte: «Social Media und die Chancen für Vereine».
Daumengerechte Inhalte
Gamper erklärte anschaulich, warum sich der Einsatz von Social Media für Vereine definitiv lohne, denn durch die Nutzung von Social Media können Vereine ihre Mitglieder langfristig binden, indem sie zeitnahe Kommunikation bieten. Zudem lassen sich über diese Kanäle neue Interessierte ansprechen und möglicherweise sogar neue Mitglieder gewinnen.
Laut den von ihm zitierten Statistiken sind 86 Prozent der Schweizer Bevölkerung auf Social Media aktiv und verbringen dort durchschnittlich 1,5 Stunden pro Tag – Tendenz steigend.
Allerdings nimmt die Verweildauer auf einzelnen Beiträgen ab. Die Art der Informationsvermittlung hat sich rasant verändert: Inhalte müssen «daumengerecht» aufbereitet werden, so eine zentrale Erkenntnis aus dem Vortrag.
Gamper empfahl .den Vereinen, sich die Frage zu stellen, welcher Social-Media-Kanal am besten zu ihren Vereinszielen und der jeweiligen Zielgruppe passt und darauf den Fokus zu legen. Das Publikum hatte anschliessend die Gelegenheit zu erraten, welche Posts die meisten Likes erhalten.
Die Antwort überraschte viele: Es sind auf Instagram nicht etwa Katzenvideos, sondern ein Vogelei. Das Instagram-Ei namens Eugene erreichte innerhalb weniger Tage über 18 Millionen Likes.
«Einfach mal machen»
Zum Abschluss gab Gamper praktische Tipps für die Umsetzung: Ein systematischer Content-Plan sei der erste Schritt, gefolgt von Kooperationen mit anderen Vereinen, etwa durch die gemeinsame Nutzung quartierspezifischer Hashtags. Aber vor allem empfahl er: Einfach mal machen – denn, so die Erkenntnis, das ist das Ei des Kolumbus.
Nach dem Vortrag hatten die Anwesenden die Gelegenheit, sich im Rahmen eines Speeddatings zum Thema «Mitgliederwerbung – was funktioniert?» auszutauschen. Inspiriert von den Vortragseinblicken kam es zu einem lebhaften Dialog, der auch beim anschliessenden Apéro fortgeführt wurde.
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