Darum werden in Höngg Bäume gefällt

Am Wildenweg sind Holzschlagarbeiten geplant. Das lässt sich an den farbigen Markierungen auf den betreffenden Bäumen erkennen. Anwohner*innen sorgen sich um das Schicksal der Bäume.

T0 wird gefällt, T3 wird als Totholz stehengelassen und auf einer Höhe von 3 Metern abgeschnitten. (Foto: Dagmar Schräder)

Aufmerksamen Spaziergänger*innen ist es nicht entgangen: Am Wildenweg, entlang des Bombachs, zwischen Limmat und Regensdorferstrasse, sind zahlreiche Bäume mit farbigen Markierungen und Nummern angezeichnet. In den nächsten Wochen plant Grün Stadt Zürich hier, Holzschlagarbeiten durchzuführen.

Das sorgt für etwas Unmut bei den Höngger*innen. Mehrere Zuschriften haben die Redaktion erreicht, in denen der Holzschlag thematisiert wird. Der «Höngger» hat sich deshalb mit der Frage an die Stadt gewandt, warum und in welchem Rahmen die Bäume gefällt werden.

Holzschlag als Waldpflege

Im Fall der vorgesehenen Arbeiten am Bombach handele es sich, so Tanja Huber, Mediensprecherin bei Grün Stadt Zürich, auf Anfrage, «um einen geplanten Holzschlag im Rahmen der Waldpflege». Gefällt werde im Zeitraum zwischen Ende Januar und Mitte Februar. Dabei würden die rund 40 rot markierten Bäume gefällt.

Die Ursache für die Baumfällungen seien Erkrankungen der Bäume: «An viel begangenen Orten wie am Wildenweg, beim Pflegezentrum Bombach sowie beim Schulhaus Riedhof kontrolliert Grün Stadt Zürich die Bäume und schaut, ob Krankheiten oder Schäden vorhanden sind. «Wenn die Bäume in ihrer Vitalität stark reduziert sind, könnten sie umkippen oder Äste könnten herunterfallen. Dies ist leider am Wildenweg der Fall und betrifft mehrheitlich Eschen wegen Eschentriebsterben», so Huber.

Die erkrankten Bäume stellten eine Gefahr für Waldbesuchende dar und müssten deshalb gefällt werden, führt Huber weiter aus. Die Stämme der Bäume würden – wo dies möglich ist – als Totholz stehen gelassen (markiert mit T3 oder T5) und sollen so neuen Lebensraum für Organismen bilden.

Aus arbeitstechnischen Gründen und weil eine wochenlange Absperrung an diesen viel begangenen Orten nicht zugemutet werden kann, werde für die Holzarbeiten an einzelnen Stellen ein Helikopter zu Hilfe genommen. Die betroffenen Anwohner*innen würden, so die Informationen von Grün Stadt Zürich weiter, vor dem Einsatz des Helikopters mittels Schreiben über den entstehenden Lärm und die Sicherheitsmassnahmen benachrichtigt.

Fällarbeiten online ersichtlich

Wer sich darüber informieren möchte, wo im Quartier Waldarbeiten anstehen, wird auf der Webseite von Grün Stadt Zürich fündig. Hier ist für das gesamte Stadtgebiet verzeichnet, auf welchen Flächen jeweils im Winterhalbjahr Holzschlagarbeiten durchgeführt werden.

So sind in Höngg und Wipkingen ausser im Gebiet rund um den Bombach demnächst Arbeiten auf dem Hönggerberg (im Heiziholz), auf der Werdinsel sowie auf dem Käferberg und rund um die ETH geplant. Grün Stadt Zürich arbeitet in den einzelnen Waldeinheiten in einem Turnus von in der Regel sechs Jahren, während die restlichen Flächen mindestens für fünf Jahre ruhen.  

Das Eschentriebsterben

Die auch als Eschenwelke bezeichnete Krankheit wird durch einen Pilz ausgelöst, der wahrscheinlich Anfang der 1990er aus Ostasien nach Europa eingeschleppt wurde. Seit 2015 ist er in der ganzen Schweiz nachgewiesen. Bei befallenen Bäumen sterben die Triebe ab, die Baumkronen sind stark verlichtet. Innerhalb weniger Jahre können kranke Bäume ihre Äste verlieren, stehend absterben oder ihre Stabilität verlieren. Der Pilz ist weit verbreitet und bedroht den hiesigen Eschenbestand. (Quelle: Bundesamt für Umwelt BAFU)

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