Corona bremst die Helfenden nicht

Die drei Gruppen des Verschönerungsvereins – Rebbaugruppe, Ortsmuseum und Bänkli-Team – waren auch im Corona-Jahr in Höngg aktiv.

Herbstliches «Lauben» im Findlingsgarten Kappenbühl.
Gekonnter Schnitt zum Abschluss des Rebjahrs 2020.
Szenenbild aus der Ausstellung «Ernährung damals» im Ortsmuseum.
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Auch in Zeiten von Corona ist der Verschönerungsverein mit seinen drei Teilgruppen auf die Unterstützung der freiwilligen Helferinnen und Helfer angewiesen. Und diese stehen auch weiterhin zur Verfügung. Für die Unterhalts- und Rebbau-Arbeiten des Bänkli-Teams und der Rebbau-Gruppe an der frischen Luft sowieso. Entsprechend sind die markanten roten Sitzbänke und Grillstellen in Höngg gut in Schuss, und die Weinernte 2020 ist abgeschlossen. Bereits Ende September konnte die Rebbau-Gruppe den rund 160 Gotten und Göttis der Rebstöcke im Weinberg zum Chranz als Ertrag ihrer Patenschaft den fachmännisch gekelterten Wein überreichen. Wegen der Pandemie musste die traditionelle Flaschenabgabe ohne Apéro im Rebberg erfolgen. Ein kurzer Besuch beim «eigenen» Rebstock blieb aber niemandem verwehrt. Zum Glück ist nach der Ernte vor der Ernte. So ist die Rebbau-Gruppe trotz Pandemie jahrein jahraus mit der Pflege des Weinbergs beschäftigt und leistet einige sinnvolle Stunden wertvoller und lehrreicher Freiwilligenarbeit für das Quartier.

Erholungsraum braucht Pflege

Ende November rief auch das Bänkli-Team seine Helferinnen und Helfer zum zweiten Arbeitstag in diesem Jahr. Diesmal lautete der Auftrag «Lauben im Kappenbühl». Indem das Laub der prächtigen Bäume jedes Jahr vom vereinseigenen Gelände entfernt und abgeführt wird, kann eine ökologisch wertvolle Magerwiese gedeihen, deren Blumenpracht die nicht wenigen Spaziergänger am Hönggerberg immer wieder aufs Neue erfreut. Diesmal waren 15 Freiwillige für das Naherholungsgebiet im Einsatz. Eher im Hintergrund, weil weniger augenfällig im Zweierteam, erfolgt übers ganze Jahr hinweg der laufende Unterhalt der über 100 roten Sitzbänke. Auf ihren berühmten «Bänklitouren» engagiert sich vor allem das Gebrüderpaar Hansruedi und Urs Frehner, das die Sitzbänke reinigt und die Umgebung pflegt. Mit handwerklichem Geschick und noch mehr Begeisterung für die Sache tauschen sie auch defekte Bänke aus und bringen diese im neuen Schopf im Stadtwald Nähe Pflanzschule Hönggerberg wieder in Schuss. In Vorbereitung durch das Bänkli-Team ist derzeit auch die Erneuerung beziehungsweise Ergänzung der Hinweistafel zum Findlingsgarten im Kappenbühl, wofür noch Sponsoren gesucht werden. Dabei ist geplant, im nächsten Jahr weiterführende Erläuterungen zu den einzelnen Findlingen via QR-Code zugänglich zu machen und auf der Website des Verschönerungsvereins darzustellen.

Weiterentwicklung des Ortsmuseums

Um die Aufbewahrung alter Objekte und Dokumente, um deren sachgerechte Pflege und Präsentation, um Vermittlung von Wissen und die Digitalisierung von historischen Fotos und Unterlagen geht es im Ortsmuseum, der dritten Teilgruppe des Verschönerungsvereins. Im Unterschied zur Rebbau-Gruppe und zum Bänkli-Team ist das Ortsmuseum stärker von der Corona-Pandemie betroffen, musste es doch über längere Zeit seine Türen schliessen und geplante Veranstaltungen absagen. Abendveranstaltungen mit Corinne Petit fielen aus, ebenso ein Besuch von Studentinnen und Studenten der ETH. Immerhin fanden mehr als 70 Besucherinnen und Besucher Ende November den Weg ins Museum in die mit Risikokonzept durchgeführte Adventsausstellung der Naturpädagogin und Blumenkünstlerin Viviane Lauer. Unabhängig vom eingeschränkten Betrieb beschäftigen sich die Mitglieder der Ortsgeschichtlichen Kommission derzeit unter anderem mit der Weiterentwicklung des Museums. In den nächsten Jahren absehbar ist die Renovation der in städtischem Besitz befindlichen Liegenschaft, weshalb Überlegungen zum künftigen Museumskonzept notwendig sind. Eine Herausforderung stellt die Lagerung der historischen Schriftstücke dar, die in der bestehenden Lokalität nicht sachgerecht zu bewerkstelligen ist. Aus diesem Grund sichtet ein Team die alten Dokumente, um in Absprache mit dem Stadtarchiv in den nächsten Monaten über die künftige Verwahrung zu entscheiden. Anstehend sind auch die digitale Erfassung der Museumsobjekte sowie Projekte für die Erarbeitung und Herausgabe nächster «Mitteilungen der Ortsgeschichtlichen Kommission» zu Höngger Persönlichkeiten.

Engagieren fürs Quartier

Insgesamt also ein «gerüttelt Mass» an quartierbezogenen Arbeiten «Outdoor» und «Indoor» für den Verschönerungsverein, seine Teilgruppen und die Helferinnen und Helfer im engeren und weiteren Umfeld. Nachdem dieses Jahr die 116. (!) Vereinsversammlung wegen Corona nicht stattfinden konnte, ist auch die Durchführung der für den 25. März 2021 geplanten Versammlung derzeit noch ungewiss. Während die meisten Aktivitäten und Projekte im anspruchsvollen Umfeld weitergeführt werden, fehlt wegen Corona zum Teil doch der spontane, ungezwungene direkte Austausch unter den Mitgliedern, Helfern und Vorständen einerseits und mit der Bevölkerung andererseits.

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