«Chrampfe» für ein schöneres Quartier

Ende Mai traf sich das «Bänkliteam» des Verschönerungsvereins zum alljährlichen Frühlings-Aktionstag. Pünktlich zur Outdoor-Saison wurden die Sitzbänke wieder auf Vordermann gebracht.

«Bei so viel Arbeit muss auch der Trimmer zwischendurch gewartet werden.» (Foto: Dagmar Schräder)

124 rote Bänkchen mit der Aufschrift «Verschönerungsverein Höngg» sind in Höngg verteilt an den idyllischsten Plätzen zu finden: beim Findlingsgarten, am Waldrand oberhalb der ETH, entlang der Spazierwege im Wald – überall laden die Bänke zum Verweilen ein. Damit dies auch so bleibt, führt der Verein alljährlich jeweils im Frühling und im Herbst einen Aktionstag durch, an denen die Bänke und deren Umgebung wieder in Schuss gebracht werden.

Arbeit und Vergnügen

13 freiwillige Helfer*innen, die meisten von ihnen bereits seit vielen Jahren beim Verschönerungsverein dabei, hatten sich an diesem Samstag deshalb schon recht früh am Morgen, um neun Uhr, beim Magazin des Vereins, gegenüber dem Werkhof von Grün Stadt Zürich auf dem Hönggerberg versammelt. Der neue Leiter des «Bänkli-Teams», Werner Bader, begrüsste sie freundlich, erläuterte, was zu tun sei und teilte sie in vier verschiedene Arbeitsteams ein. «Wir werden ein bisschen anpacken müssen, dabei soll aber auch der Spass nicht zu kurz kommen», versprach er seinen Helfer*innen. Nach getaner Arbeit, so Bader, sei ein schmackhaftes Mahl vom Grill garantiert.  

Hecken schneiden, Gras trimmen, Graffiti putzen

Ausgerüstet mit Heckenschneidern, Trimmern, Gartenscheren und sonstigem Equipment machten sich die Gruppen an vier verschiedenen Standorten ans Werk. Beim Findlingsgarten galt es, die Hecke zu stutzen, damit die Aussicht auf die Stadt so schön bleibt, wie sie ist. Auch das Gras am Heckenrand brauchte eine Kürzung. Weil das Grundstück beim Findlingsgarten dem Verschönerungsverein gehört, ist dieser hier auch zuständig für den Rasenschnitt und die Umgebungsarbeiten. Ähnlich ging es bei der «Zweifel-Eiche» oberhalb des Bauernhofs der Familie Willy-Bosshard ans Werk, auch hier musste die Hecke um einige Zentimeter gekürzt werden. Weitere Teams ersetzten zu Bruch gegange Latten bei den Bänken, entsorgten liegengebliebenen Abfall und reinigten die Bänke. «Hier oben haben wir vor allem das Problem von Graffitis», erklärte Bader dem «Höngger», während er von Posten zu Posten fuhr und für den Support der einzelnen Gruppen sorgte. Deswegen hatten die Teams extra einen Spray eingepackt, mit dem sie versuchten, die Bänke vom Graffiti zu befreien – ein leider nicht ganz einfaches Unterfangen.

Teamwork und spannende Geschichten

Nach rund drei Stunden war die Arbeit getan, die Teams konnten ihre Werkzeuge einpacken und sich alle wieder beim Magazin versammeln, wo die Würste bereits auf dem Grill brutzelten. «Ich schätze es sehr, wie wir hier im Team zusammenarbeiten. Besonders toll finde ich es, dass heute vier neue Mitglieder beim Aktionstag dabei waren», freute sich Bader im Gespräch mit dem «Höngger». Übrigens sei es auch für ihn der erste Aktionstag gewesen, ergänzte er, obwohl er bereits seit rund zwei Jahren im Verschönerungsverein aktiv sei. Die Leitung des «Bänkliteams» hatte in den vergangenen Jahren bei Hansruedi Frehner gelegen, der sich zwar dieses Jahr von der Leitung zurückgezogen hatte, die Arbeiten aber dennoch ebenso tatkräftig unterstützte wie die anderen Freiwilligen. «Ich bin froh, dass ich vom Knowhow und der Erfahrung der «Alteingesessenen» profitieren kann – und ganz nebenbei erfährt man an so einem gemeinsamen Arbeitstag allerhand spannende Episoden aus der Geschichte Höngg», schmunzelte Bader. An Episoden aus dem Quartier mangelt es jedenfalls nicht. Und beim Verweilen auf den roten Bänkchen lässt sich wunderbar ein wenig in der Vergangenheit schwelgen – oder die Gegenwart geniessen.

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