Bundesrat befürwortet Chip-Pflicht für Katzen

Mitte Februar entschied der Bundesrat, eine Motion der grünen Nationalrätin Meret Schneider positiv zu beantworten. Die Politikerin fordert eine nationale Registrierungspflicht für Katzen.

Diese Katze im Rütihof überquert die Strasse vorbildlich, dennoch leben sie und ihre Artgenossen bisweilen gefährlich. (Foto: Ilias Islam)

Die Katzen sind in der Schweiz die liebsten Haustiere – zumindest zahlenmässig. Wahrscheinlich, denn genau beziffern lässt sich die Zahl der hierzulande lebenden Katzen nicht. Schätzungen gehen von rund 1,5 Millionen Stubentigern aus, die in der Schweiz unterwegs sind.

Und auch in Höngg sind nicht wenige Samtpfoten zu Hause. Rund 4000 von ihnen, so schätzte der «Höngger» im Jahr 2019, gebe es im Quartier (siehe den Artikel «Tierische Neuzuzüger in Höngg» von Marianne Haffner vom 24. September 2019).

Registriert ist davon allerdings nur ein Bruchteil. Schweizweit sind dies momentan 783’213 Katzen, wie der Schweizer Tierschutz in einer Medienmitteilung schreibt. Eine offizielle Registrations- und Chippflicht für Katzen gibt es, im Gegensatz zu den Hunden, hier nicht.

Der Vorstoss der Grünen Politikerin Meret Schneider aus dem Dezember 2024 will dem nun Abhilfe schaffen und fordert eine nationale Registrierungspflicht. Der Bundesrat hat ihre Motion am 19. Februar positiv beantwortet und sich ebenfalls für eine Chippflicht ausgesprochen.

Eine Entscheidung, die auch von verschiedenen Tierschutzorganisationen, wie etwa dem Schweizer Tierschutz, begrüsst wird.

Weniger herrenlose Katzen

Von einer Registrierungspflicht erhoffen sich Schneider und die Befürworter*innen im Bundesrat nicht nur einen besseren Überblick über den Katzenbestand sowie dessen Auswirkungen auf die Biodiversität, sondern auch eine Erleichterung bei der Zuordnung gefundener Katzen. Gerade bei Unfällen oder Verlust von Katzen hilft der Chip, Fundtiere ihren Besitzer*innen wieder zurückzubringen.

Und auch die Anzahl der streunenden und herrenlosen Katzen soll mit der Chippflicht verringert werden können. Rund 100’000 bis 300’000 verwilderte Katzen, so schätzt der «Verein Katzenfreunde Schweiz», leben hierzulande momentan.

Zudem soll die Pflicht eine Kastration nicht registrierter Katzen erleichtern, um eine weitere unkontrollierte Vermehrung herrenloser Tiere zu verhindern. Schliesslich könne, so die Hoffnung, auch der unkontrollierte Import von Katzen aus dem Ausland besser in Schach gehalten werden.

Abklärungen werden getroffen

Noch Ende 2019 hatten Bundesrat und Nationalrat anders entschieden: Damals sahen sie, wie der Tagesanzeiger Ende des vergangenen Jahres berichtete, noch «keine Notwendigkeit für eine verbindliche Einführung». Doch jetzt hat sich die Einschätzung geändert.

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen trifft bereits Abklärungen für eine Chip-Pflicht. Zu diesem Zweck steht es im Austausch mit den kantonalen Veterinärdiensten.

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