Biotonne für alle

Die neue Abfallverordnung der Stadt Zürich bringt nicht nur die neuen Müllsäcke, sondern auch dem Biomüll eine Neuerung: Ab diesem Jahr wird eine flächendeckende Bioabfallentsorgung eingeführt.

Der Bioabfall wird in der ganzen Stadt Zürich eingeführt. (Foto: pen)

Seit dem 1. Januar ist in der Stadt Zürich die revidierte Verordnung für die Abfallbewirtschaftung in Kraft. Erkennbar ist die Neuerung insbesondere an den neuen Müllsäcken, die nun nicht mehr weiss, sondern in züriblauer Farbe daherkommen. Doch es gibt auch noch weitere Veränderungen: Mit dem 10-Liter-Zürisack wurde eine neue Grösse von Kehrichtsäcken entwickelt. Er soll, so die Stadt, dazu «animieren, Abfall zu vermeiden.» Zudem wurden die Gebühren sowohl für die Kehrichtsäcke als auch für die Entsorgung gesenkt: «Durch tiefere Gebühren werden die hohen Finanzreserven des Gebührenhaushalts Abfall reduziert. Das kommt der Bevölkerung und den Unternehmen in der Stadt direkt zugute. Es sinken die Gebühren für den Züri-Sack, den Betriebskehricht und Einlieferungen im Recyclinghof. Auch die Grundgebühren für Wohn- und Betriebseinheiten fallen tiefer aus», so die Medienmitteilung der Stadt zur Revision der Abfallverordnung. Und schliesslich wird mit der Überarbeitung der Verordnung eine flächendeckende Bioabfallentsorgung für die ganze Stadt aufgegleist. 

9000 Bio-Container für die ganze Stadt

Das bis anhin bestehende Abo-Modell, mit dem Liegenschaften auf freiwilliger Basis einen Biomüllcontainer bestellen konnten, wird abgeschafft.  «Alle Liegenschaften beziehungsweise Container-Standorte auf privatem Grund, die bisher noch keinen Bioabfallcontainer hatten, werden im Lauf des Jahres 2023 mit einem Bioabfallcontainer in passender Grösse ausgerüstet», heisst es auf der Webseite des Tiefbau- und Entsorgungsamtes. In den kommenden Monaten werden daher rund 9000 Container auf die Quartiere verteilt.
Im Gegensatz zum vorherigen Modell sind Hauseigentümer nun dazu verpflichtet, einen Container aufzustellen. Die Kosten für einen 140 Liter-Container belaufen sich neu auf 105 Franken jährlich. Von der Pflicht befreien lassen können sich Liegenschaften, die einen eigenen Kompost vorweisen können. Für Häuser, bei denen das Aufstellen eines eigenen Containers aufgrund von Platzproblemen nicht möglich ist, wird die Möglichkeit der Abfallentsorgung in einem öffentlichen Container in der Nähe geschaffen werden. Der Aufbau dieser Entsorgungsmöglichkeit wird allerdings, so die Informationen von Entsorgung und Recycling Zürich, noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
In Höngg soll es im Frühling so weit sein: Wie der Tagesanzeiger mit Bezug auf die Informationen des Tiefbauamtes mitteilt, werden die Biotonnen hier im Quartier zwischen den Monaten April bis Juni aufgestellt.

Nur Organisches in den Biomüll

In die Tonne gehören, wie die Stadt mitteilt, neben Gartenabfällen biologisch abbaubare Küchenabfälle und Speisereste. Auch die abbaubaren Kompostbeutel mit dem Gitterdruck dürfen in der Tonne entsorgt werden. Nicht in den Biomüll gehören dagegen Kaffeekapseln oder Einweggeschirr aus Maisstärke, selbst wenn auf der Packung der Aufdruck «biologisch abbaubar» zu finden ist. Bei diesen Produkten sei von Augen nicht zu erkennen, ob es sich tatsächlich um abbaubare Produkte handle oder nicht.
Der gesammelte Bioabfall wird im Vergärwerkt der Biogas AG Zürich zu Biogas verarbeitet. Die nach dem Verarbeitungsprozess übrig gebliebenen Biosubstrate werden schliesslich zu Kompost und Dünger verarbeitet und der Landwirtschaft zugeführt beziehungsweise zur Nutzung verkauft. Durch die Einführung der Biotonnen rechnet die Stadt mit einer deutlichen Steigerung der gesammelten Menge an Bioabfall: «Die Bioabfall-Sammelmenge wird von rund 17 000 Tonnen im Jahr 2021 auf voraussichtlich 25 000 Tonnen pro Jahr ab 2027 ansteigen», so die Prognosen des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements.

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