Biketeam Höngg am Urban Cyclocross Zürich

Ungebremst durch den Beachvolley-Sand pflügen, zweimal quer durch den Teich radeln und mutig über die Schanze lenken? Das Urban Cyclocross im Rahmen des Urban Bike Festivals war ein perfekt inszeniertes Radquerrennen mitten in Zürich.

Daniel Wehrli in Aktion.

Für die Rennfahrer vom Biketeam Höngg bedeutete das Rennen ein Heimspiel. So freuten sie sich über zahlreiche Zuschauer und Eltern. Während die Rennen im Winter auf offenem Feld mit viel Dreck und Schlamm stattfinden, war der Untergrund über den Lettenviadukt und rund um die Josefswiese mit Kies und Beton etwas härter. Auf dünnen Pneus und ungefederten Radquervelos jagten die Fahrer um die Kieskurven. Der wassergefüllte Teich mit den Stufen bildete das Zentrum des gut übersichtlichen Rennens, wo die Zurufe der Besucher am lautesten waren. Nur mit viel Schuss ging es ganz durch den «Sandkasten» und über Spielplatzhindernisse. Die Fahrt durch den engen Teambus mit Ausgang Seitentür brauchte etwas Mut, doch nicht immer ist Fahren die schnellste oder sicherste Variante. Oft lohnt es sich, kurz abzusteigen und das Velo elegant zu schultern. So rannten die Biker die Treppe hoch, bis die Beine auf der Geraden über dem Lettenviadukt brannten. Die kurze, impulsive Strecke verlangte viel ab von Fahrer und Material, sodass sich die Höngger vornahmen, die Hindernisse möglichst sauber und doch zügig zu fahren. Der etwas höhere Reifendruck sollte an den Stufen vor platten Reifen schützen. Dennoch gab es zahlreiche Defekte zu beklagen. In der Qualifikationsrunde gelang Daniel Wehrli, Leiter des Bike Teams Höngg, bis zum Teich eine sichere, schnelle Fahrt. «Da wurde ich etwas übermütig und beschleunigte zu stark über ein letztes Hindernis, worauf es mich in der Abfahrt unweigerlich zusammenfaltete. Etwas benommen packte ich mein Velo und rettete die Zeit über die Ziellinie». Für die Achtelfinalqualifikation reichte es glücklicherweise. Selber etwas erstaunt, kam er am Start so gut weg, dass er direkt hinter dem Profi Steve Chainel durch den Sand steuerte. Einen Platz musste er noch hergeben, aber für den Viertelfinal reichte es gut. Dort war im nächsten Lauf aber Endstation. Auch Oliver Rinner, der sich die Jahre zuvor sehr geschickt behaupten konnte, wurde vom Volleyfeld jähzornig gebremst. Ellbogen an Ellbogen mit einem Konkurrenten stach er sehr leidenschaftlich in den Sand, sodass sich die Räder unbarmherzig vergruben und die Protagonisten heroisch zu Fall brachte. Den Zuschauern wurde ein richtiges Spektakel geboten. Was wäre, wenn man für ein Höngger Waidquer wieder genug Helfer zusammenbrächte?

Eingesandt vom Biketeam Höngg

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