Berührende Kantate von Joseph Haydn

Im September erklingt in der Reformierten Kirche Höngg Haydns «Stabat Mater». Unter der Leitung von Peter Aregger musizieren der reformierte Kirchenchor, Solist*innen, das Kammerorchester Aceras und der Organist Robert Schmid.

Der Haydnsaal im Schloss Esterházy. (Foto: Josef Siffert)

Die im Jahr 1767 entstandene Komposition war das erste kirchenmusikalische Werk grösseren Umfangs von Joseph Haydn (1732-1809), welches er am Hofe von Fürst Esterházy in Eisenstadt komponiert hatte. Er strebte danach, die Ausdruckskraft des Textes über die am Kreuz leidende Mutter Jesu ganz in die Musik zu übersetzen.

Es entstand eine Tonschöpfung mit empfindsamer Leidenschaftlichkeit des Sturm und Drangs. Chromatische Gänge, Seufzer und Synkopenbildungen erzeugen mit dynamischen Kontrasten eine Atmosphäre unruhigen Schmerzes, die mit der Stimmung der Dichtung völlig übereinstimmt.

Der Komponist legt dem Werk italienische Formprinzipien zugrunde, die zu seiner grossen Verbreitung in der damaligen Zeit beitrugen. Er zerlegt den Text in Einzelstücke und überträgt die 14 Sätze wahlweise dem Chor und den Solostimmen. Auch sonst ist der italienische Einfluss unverkennbar, etwa in der leichtfüssigen Melodieführung und dem Kontrast zwischen den Sätzen.

Aufführungen in Passionsgottesdiensten und in Konzerten mit geistlicher Musik fanden an vielen österreichischen, deutschen und böhmischen Orten statt, aber auch in Italien und Paris. Im Jahre 1782 veröffentlichte Johann Adam Hiller einen Klavierauszug mit einer deutschen Nachdichtung.

Diese und andere deutschsprachige Versionen verhalfen dem Werk auch in den protestantischen Gebieten Nord- und Mitteldeutschlands zu Popularität.

Das Konzert

Samstag, 9. September, 20 Uhr
Reformierte Kirche Höngg
Eine Teilwiederholung der Kantate findet am Sonntag, 10. September, 10 Uhr, in der Reformierten Kirche Höngg im Kantatengottesdienst mit Pfarrer Martin Günthardt statt.

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