Wer noch nie in den Kellerräumen der Firma Zweifel Weine an der Regensdorferstrasse stand, kann sich deren Dimension kaum vorstellen. Der Vergleich hat viele Schwachstellen, und dennoch: Man kommt nicht umhin, sich an jene Szene im ersten Teil von J. R. R. Tolkiens Fantasieroman «Der Herr der Ringe» zu erinnern, als die Gefährten die gewaltigen Hallen von Moria betreten, der ehemals bedeutendsten Stadt und Mine des Zwergenvolkes. Wie der Zwerg Gimli, als er zum ersten Mal im Werk seiner Vorfahren steht, so steht man ergriffen und etwas verloren in den nun leeren Kellergewölben in Hönggs Untergrund. Gar nicht verloren fühlt sich dort Walter Zweifel, Geschäftsführer Zweifel Weine. Ihm sind die Räume seit der Kindheit vertraut, auch wenn selbst er sie noch nie so gesehen hat. Bis vor einigen Tagen lagerten hier Weine aus Höngg und aller Welt, die hauseigene Kelterung war hier untergebracht und die immense Grösse der Räume gar nicht wirklich fassbar. Doch nun steht alles leer, das Lager wurde nach Uster gezügelt. Die Kelterung, vorübergehend ausgelagert, wird natürlich auch extern von Önologe Urs Zweifel betreut. Er freut sich, ab April nächsten Jahres die neue Anlage am gewohnten Ort, einfach ein Stockwerk höher, wieder in Betrieb nehmen zu können. Am 1. Juli beginnen die Umbauarbeiten: Verlaufen sie nach Plan, so wird die Migros Höngg in diesen Räumen im Sommer 2011 ihre neue Filiale eröffnen. Trotz Umbau normal offen Derweil geht der Betrieb in der Firma Zweifel Weine während des ganzen Umbaus normal weiter: Der ursprüngliche Teil der Weinlaube ist geöffnet, die Verkaufsfl äche, die von der Regensdorferstrasse her einsehbar war, wurde in den Räumen des ehemaligen Restaurants Wein und Dein kompensiert. Der beliebte Fasskeller kann weiterhin für Anlässe gemietet werden, selbst die ganze Zunft Höngg fand neulich darin Platz und liess sich vom eigenen Caterer bewirten.