Aus Alu wird wieder Alu

Nachdem die Blöcke nach Legierung sortiert in die Lastwagen verladen wurden, verlassen sie den Schweizer Recyclingbetrieb und werden in Umschmelzwerke nach Deutschland, Italien oder Frankreich exportiert.

Ein eigenes Schmelzwerk würde in der Schweiz mit jährlich 13 Tonnen Aluverpackungen wenig Sinn machen ─ alleine ein grösseres Mailänder Werk verarbeitet 40 Tonnen im Monat. Der Transportweg fällt bei der Nachhaltigkeitsrechnung nicht stark ins Gewicht, da sich auch die anderen Schmelzwerke in relativer Näher zur Schweizer Grenze befinden. Zuerst werden die organischen Anteile der lackierten, bedruckten und beschichteten Verpackungen bei etwa 500 Grad Celsius aufgeschmolzen, weshalb auch kleinere Lebensmittelrückstände oder sonstige Verunreinigungen keine grösseren Probleme darstellen. Dieser Prozess geschieht unter Sauerstoffausschluss. Dadurch oxidiert das Aluminium nicht und kann vollumfänglich zurückgewonnen werden. Schliesslich gelangt das blanke, zerkleinerte Material zur Aufbereitung als Sekundäraluminium in die Schmelzöfen. Das hier gewonnene Aluminium dient zur Herstellung weiterer hochwertiger Produkte. Das ist der Vorteil des Metalls: Das recycelte Metall behält ─ ähnlich wie Gold ─ immer dieselbe Qualität, die es zuvor hatte. Manche Schmelzwerke stellen daraus selber wieder Dosen her, andere giessen das Leichtmetall in Blöcke, die sich gut transportieren und weiterverkaufen lassen. Für die Herstellung von Sekundäraluminium werden fünf Prozent des Energieaufwands benötigt, die bei der Erstproduktion anfällt.

Nur ein Dosenproduzent in der Schweiz

Produziert werden die 700 Millionen Aludosen, die in der Schweiz im Umlauf sind, überwiegend in Deutschland, ein Teil davon in Österreich. Eine Ausnahme bildet die Red-Bull-Dose: Im St. Gallischen Widnau füllt das Werk der Firma Rauch jährlich 2,6 Millionen Energiedrinks ab, welche weltweit verkauft werden. Seit 2015 produziert Ball Beverage Packaging, einer der weltweit führenden Aludosen-Produzenten, gleich im Nebengebäude die benötigten Gebinde.

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