Auf den Spuren von «Suriflo»

Die Schweizerische Vereinigung der Eltern hörgeschädigter Kinder feierte das 50-Jahr-Jubiläum mit einem Wimmelbuch für Kinder mit einer Hörbeeinträchtigung. Gezeichnet hat es der Höngger Illustrator Walter Pfenninger.

Monika und Walter Pfenninger präsentieren das neue Wimmelbuch «Suriflo» in der «Höngger»-Redaktion. (Foto: dad)

Es wimmelt nur so von Geschichten: Da sind viele Menschen im Zoo, sie reden und lachen, und die Tiere amüsieren sich ebenso. Bei der beschriebenen Szene handelt es sich um die erste Doppelseite des neuen Wimmelbuchs «Suriflo». Umgesetzt hat es der Höngger Illustrator Walter Pfenninger, der auch für seine Globi-Zeichnungen bekannt ist.

Er wandelt mit seinem jüngsten Werk auf den Spuren von Ali Mitgutsch, der im Jahr 1968 das erste Wimmelbilderbuch «Rundherum in meiner Stadt» veröffentlichte. Seither ist die Beliebtheit dieser textlosen Bücher ungebrochen und sie erfreuen Kinder mit ihren zahlreichen Szenen.

«Suriflo» ist etwas mehr als ein «herkömmlicher» Wimmelband. Es wurde für das 50-Jahr-Jubiläum der Schweizerischen Vereinigung der Eltern hörgeschädigter Kinder (SVEHK) herausgebracht, die sich dafür einsetzt, dass Kinder mit einer Hörbeeinträchtigung ein gleichberechtigtes Leben in der Gesellschaft führen können.

«Wichtig war also, dass auch Figuren mit einer Hörbeeinträchtigung vorkommen und dass sie sich wie alle anderen Figuren in die Szene integrieren», so Walter Pfenninger. Auch andere Beeinträchtigungen nahm er auf, etwa ein Mädchen im Rollstuhl oder einen blinden Mann.

In der Parallelperspektive

Sieben grossformatige Bilder, sei es zu Hause, in der Schule, im Spital oder in der Freizeit, werden in dem neuen Wimmelbuch gezeigt. Und da ist das Erdmännchen «Suriflo», das quasi als Maskottchen durch alle Szenen begleitet. «Die Vereinigung kam auf mich zu und bat mich, das Buch zu kreieren und zu gestalten», sagt Walter Pfenninger über den Auftrag.

«Es war mein erstes Wimmelbuch, wobei ich diese Art von Szenen schon einmal für eine Werbekampagne umgesetzt habe», so der Höngger Illustrator. Zuerst schuf er eine Grundszenerie, dann schob er einzelne Figuren dazu, arrangierte diese immer wieder neu, bis schliesslich viele einzelne Situationen daraus resultierten.

«Ich habe darauf geachtet, dass ich mit der Parallelperspektive arbeite, das bedeutet, dass auch die Figuren im Hintergrund die gleiche Grösse haben, wie jene ganz vorne.» Bei den Arbeiten erhielt Walter Pfenninger zudem Unterstützung von seiner Frau Monika Pfenninger. Etwa bei der Ausarbeitung oder der Kolorierung. «Auch wenn Walter neue Ideen braucht, bin ich zur Stelle», sagt sie lächelnd.

Der «gestohlene» Pinguin

Erstaunlich ist die wahre Geschichte des «gestohlenen» Pinguins, die sich auch im Wimmelbuch befindet: Ein Vorstandsmitglied habe erzählt, dass einst ein Junge im Zoo in ein Pinguin-Gehege schlich und sich kurzerhand eines der jungen Tiere in den Rucksack steckte. Das blieb zunächst unbemerkt, bis seine Mutter einen lebenden Pinguin im Kinderzimmer fand, wie Monika Pfenninger erzählt.

Dem Tier sei nichts passiert, wie sie sagt, aber ein Junge mit einem verdächtigen Rucksack habe es nun in das Wimmelbuch ihres Mannes geschafft. Es gibt also reichlich zu entdecken in «Suriflo».

Suriflo – das Wimmelbuch

Pappband A4, vierfarbig
Umfang: 14 Seiten
ISBN 978-3-9525970-0-2
www.suriflo.ch / im Buchhandel

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