Anet Corti’s Feuerwerk im Büro-Alltag

Als Betty Böhni zertrümmert Anet Corti auf der Bühne im Solostück «Win-Win» eine ganze Büroeinrichtung und persifliert auf entlarvende und humorvolle Weise das heutige Büroleben. Sie erhielt dafür zahlreiche lobende Worte des Höngger Publikums.

Anet Corti schlüpfte in drei unterschiedlichste Frauen-Rollen.

Anet Corti, die am letzten Samstag in der Lila Villa des GZ Höngg/Rütihof auftrat, sprüht nur so von Einfällen und deren witzigen Umsetzungen. Ihre Produktion zeichnete sich durch die Kombination von Akrobatik, Tanz, Gesang und Schauspiel aus. Ihre Programme und ihr Spiel sind geprägt von Wertschätzung gegenüber den Menschen, Neugierde, scharfer Beobachtungsgabe sowie einem breiten Fundus an queren, verblüffenden Ideen und der Hingabe zum Detail.

Ein Feuerwerk an grandiosen Ideen

Anet Corti brillierte mit Sprachwitz und Stimme an ihrem satirisch-komödiantischen Abend und riet dem Publikum, die Augen und Ohren weit offen zu halten und die Lachmuskeln zu lockern. Nun, wer dem Rat nicht folgte, verpasste wohl das eine oder andere. Denn was vor den Augen der Zuschauer passierte, war ein Feuerwerk an einzigartigen Ideen und besten schauspielerischen Leistungen. In den Figuren der Direktionsassistentin Betty Böhni, Telefonistin Erika Eggenschwiler und Praktikantin Sandrine Sutter brillierte Anet Corti.
Ihre Körpersprache war bewundernswert, sie war nicht nur die Sekretärin, die von den Anforderungen der neuartigen Bürowelt total überfordert ist, sondern auch die frech auftretende junge Praktikantin aus dem Welschland sowie die Ostschweizer Telefonistin, welche dank ihrer Schaltstelle die Übersicht über die Machenschaften in der Chefetage besass.

Jedes Klischee ausgenutzt

In den drei Charakteren konnte Anet Corti ihr ganzes Potential ausschöpfen. Zum einen ihren Sprachwitz, aber auch ihr Parodietalent. Ganz zu schweigen von einem wunderbar eingeflochtenen Slam: Sie wechselte in Windeseile zwischen Dialekten und der Parodie von Holländisch sowie Chinesisch.
Als Höhepunkt gab es ein Feuerwerk ihrer Stimmgewaltigkeit. Das Publikum hatte sich immer wieder durch Zwischenapplaus bedankt, hier nun hielt es förmlich den Atem an. So führte die begnadete Schauspielerin und Sängerin wohl so manchem Besucher den Spiegel seines Büroalltages vor Augen – sie nutzte jedes Klischee und überzeichnete es. Witzig, böse und doch beinahe traurig in ihrer Illusionsfreiheit waren die auf einer Leinwand veröffentlichten Statistiken.

Eingesandt von Maurizia Simioni, Forum Höngg, Kulturkommission des Quartiervereins Höngg

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