Editorial: Alles Alu oder wie?

Würde eine Rücklaufquote von 75 Prozent nicht erreicht, müsste für Getränkedosen aus Aluminium und PET-Flaschen von Gesetz wegen eine Pfandpflicht eingeführt werden. Doch wer überprüft diese Zahlen und wie werden sie überhaupt erhoben? Zählt da jemand Flaschen und Dosen? Und überhaupt: Was geschieht eigentlich mit einer Getränkeverpackung, die wir in Höngg der Wiederverwertung zuführen oder bedenkenlos in den Müll werfen? Diese Fragen stellten wir uns auf der Redaktion, rätselnd vor den eigenen Sammeltaschen stehend. Doch bevor wir auf Antworten stiessen, mussten wir uns zuerst entscheiden: PET oder Alu? PET wäre naheliegender gewesen, denn der Verband PET-Recycling Schweiz hat seinen Sitz an der Naglerwiesenstrasse in Höngg. Der von der Redaktion hochgehaltene «Bezug zu Höngg», den möglichst jedes Thema im «Höngger» haben sollte, wäre offensichtlich gewesen. Warum also entschieden wir uns für Aluminium? Weil wir den offiziellen Zahlen der Rücklaufquote noch weniger trauten als jener des PET. Die Alubranche möge uns dieses Misstrauen nachsehen. Doch egal, denn offenbar werden beide Quoten problemlos eingehalten – als wir das aber feststellten, war das Meiste zum Thema Aluminium bereits recherchiert und die Kontakte geknüpft. Der Weg, den eine Getränkedose aus Aluminium nimmt, hat uns zuerst zur Geschichte des Recyclings in Höngg geführt, dann in die Tiefen des Internets und dort durch Statistiken, Tabellen und Berichten hin zu Fachleuten und an einen archaischen Ort in Regensdorf. Gefunden haben Patricia Senn und ich interessante Antworten, die wir in verschiedenen Artikeln dieser Ausgabe zusammengefasst haben. Kommen Sie mit auf die Reise und verfolgen Sie eine Aludose auf ihrem Weg in den Sammelcontainer und von dort über Umwegen wieder zurück in Ihren Alltag – als Dose, Tube, Katzenfutterschale, Auto, Flugzeug und und und….

Fredy Haffner, Redaktionsleiter «Höngger»

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