Äbtissin war Bauherrin des heutigen Ortsmuseums

Das Leben von Katharina von Zimmern, der letzten Zürcher Äbtissin, wurde von Irene Gysel am 23. November im Ortsmuseum Höngg geschildert.

Mit ihrer Schilderung des Lebens von Katharina von Zimmern zog Irene Gysel das Publikum in ihren Bann.

Im Rahmen der Vortragsreihe zur nun beendeten Sonderausstellung über Bilder und Geschichten des Glaubens berichtete Irene Gysel-Nef, ehemalige Pfarrfrau am Grossmünster, über das bewegte Leben von Katharina von Zimmern. Irene Gysel hat darüber zusammen mit Barbara Helbling ein leider bereits vergriffenes Buch verfasst. Der Vortrag stiess insbesondere deshalb auf Interesse, weil die Äbtissin Bauherrin des im Jahr 1506 errichteten Lehenshauses des Fraumünsters in Höngg war. In diesem Haus befindet sich heute das Ortsmuseum.

Vom Flüchtlingskind zur Äbtissin

Katharina von Zimmern wurde im Jahr 1478 im deutschen Messkirch als Tochter eines Adligen geboren. Ihre Familie musste jedoch nach Weesen fliehen. Im Jahr 1494 konnte sie in das Fraumünsterkloster eintreten. Nach dem Tod der damaligen Äbtissin im Jahr 1496 wurde sie im Alter von erst 18 Jahren zur neuen Äbtissin ernannt. In dieser Funktion verwaltete sie unter anderem auch die grossen Güter des Fraumünsterklosters und trat als Bauherrin auf. Im Zusammenhang mit der Reformation musste sie im Jahr 1524 ihre Abtei der Stadt Zürich übergeben, worauf das Kloster aufgehoben wurde.

Katharina von Zimmern in Höngg?

Ob die Äbtissin je das von ihr gebaute Lehenshaus in Höngg besucht hat, ist leider nicht bekannt. Jedoch sind noch andere Zeugnisse ihrer intensiven Bautätigkeit vorhanden. So liess sie neben der Fraumünsterkirche den Hof der Äbtissin errichten. Ihre prächtige Stube wurde beim Abbruch Ende des 19. Jahrhunderts gerettet und in das Landesmuseum eingebaut. Zu Ehren von Katharina von Zimmern wurde im Jahr 2004 ein von der Künstlerin Annemarie Bauer gestaltetes Denkmal im ehemaligen Kreuzgang aufgestellt.

Eingesandt von Beat Zürcher

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