Adventsbazar: Wie gute Stimmung Not lindert

«Es waren intensive Stunden, aber wieder eine tolle Atmosphäre!» Dieser Aussage konnten wohl alle Freiwilligen beipflichten, die am ersten Advent-Wochenende an den Verkaufsständen, in der Gastronomie oder bei anderen Bazar-Aktivitäten der Pfarrei Heilig Geist mithalfen. Der Erlös kommt dem «Hilfsverein Papageno» zugute.

Volle Kirche beim Familienkonzert – Andrew Bond begeisterte einmal mehr Gross und Klein.
Getta Jacqueroud vom Verein «Papageno» mit Frauen der Höngger In-und Auslandgruppe.
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Dieses Jahr empfing ein mit Baugerüsten verhülltes Kirchenzentrum die Besucherinnen und Besucher des Bazars. Doch weder die Freiwilligen, die gerade im von der Baustelle betroffenen Aussenbereich wirkten – etwa für das Kerzenziehen oder den Marronistand – noch die Kinder und Erwachsenen, die sich mit Freude dem kreativen Wachs-Handwerk widmeten, liessen sich in ihrer Bazarlaune stören. Im Gegensatz zum Äusseren blieb das Zentrumsinnere von den Bauarbeiten unberührt, so dass der restliche Betrieb im gewohnten Rahmen durchgeführt werden konnte.

Für alle etwas dabei

Im Stundentakt schlugen die Märchenerzählerinnen am Samstagnachmittag den Gong und lockten damit die Kleinsten in das Märlischloss, bei den Pfadis stand Kreativität im Zentrum. Währenddessen konnten sich die Erwachsenen an den Verkaufsständen, die eine Vielzahl schöne Artikel und Gegenstände anboten, zuwenden. Wer sich einen Adventskranz, einige kunstvolle Karten, praktische Strickwaren oder feine hausgemachte Guetzli, Konfitüren und Sirups gekauft hatte, entspannte sich anschliessend gerne bei Kaffee und Kuchen. Die Gastrogruppe GGA sorgte dafür, dass niemand zu kurz kam; ihre Speisekarte umfasste Angebote für den kleinen, wie für den grossen Hunger. Und gegen Abend lud ein feiner Raclette-Duft ein, in gemütlicher Runde die Käsespezialität zu geniessen und dabei mit vielen Besucherinnen und Besuchern in Kontakt zu treten.

Kaufen für eine gute Sache

Trotz dem emsigen Betrieb stellten langjährige Helfende fest, dass die Besucherzahlen Jahr für Jahr leicht zurückgehen. Ob es nun die Weihnachtsmärkte mit ihren grossen Konsumangeboten sind, die ein Stück weit den Gesellschaftswandel spiegeln, oder andere Gründe – für die Bazarbetreibenden von Heilig Geist steht fest: sie führen den Bazar nicht um des Selbstzweckes durch, sondern um die Vernetzung im Quartier sowie, um Menschen in Armut zu helfen. Wer hier konsumiert, unterstützt eine gute Sache. Was damit gemeint ist, erläuterte dieses Jahr Frau Getta Jacqueroud vom «Verein Papageno», welcher seit 1992 in Rumänien soziale Projekte zur Bekämpfung der Armut durchführt. Frau Jacqueroud, die selber in Sibiu/Hermannstadt lebt, erzählte von ihren prägenden Erlebnissen mit Armutsbetroffenen. Die Hilfe, die über «Papageno» geleistet wird, erscheine manchmal wie der berüchtigte Tropfen auf den heissen Stein, dennoch bedeute jede Hilfeleistung, dass etwas Not real gelindert werden kann. Und da sie selber oft erleben konnte, was solche Unterstützung in den Herzen der Menschen bewirkt, lässt sie sich von den pessimistischen Stimmen nicht beirren.

Teilen schenkt Freude

Wie wichtig solch engagierte Einsätze für Menschen in Not sind, unterstrich auch der beliebte Sänger Andrew Bond im ausverkauften Familienkonzert, das den grossen musikalischen Schlusspunkt des Adventsbazars markierte. Spontan beschloss er, einen Teil der Gage ins Hilfsprojekt einfliessen zu lassen. Damit setzte er ein schönes Zeichen, dass hoffentlich ebenso ansteckend wirkte, wie seine eingängigen, lustigen Gesänge, mit denen er Klein und Gross immer wieder fasziniert und zum Wiederkommen animiert. Das gilt hoffentlich auch für die zukünftigen Adventsbazars.

Eingesandt von Marcel von Holzen

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