Während draussen noch fleissig Fussball gespielt wurde, füllte sich um 19.30 Uhr das Festzelt auf dem Hönggerberg rasch: Die geladenen Gäste stiessen beim Apéro mit den Höngger Gewerblern an und setzten sich zu «ihrer» Firma an die schön gedeckten Festbänke. Firmeninhaber und Mitarbeitende bedienten, in den roten HGH-Blusen gut erkennbar, die erwartungsfrohen Gäste jeden Alters. Nach dem Vorspeisen-Salat folgte der erste Teil des Unterhaltungsprogrammes des Duo Full House. Action-Comedy nennt das Duo seine Show, und das ist absolut passend.

Der Künstler will lieber eine Wurst essen

Gaby Schmutz, Effretiker Managerin des New Yorker Künstlers Henry Camus, stellte sich im roten Kostüm etwas nervös dem Publikum vor und suchte ihren Künstler – der zuerst eine Wurst essen wollte und gar nicht mitkriegte, dass er eigentlich auf der Bühne gefragt war. In Englisch plauderte er mit dem Publikum, riss sich im nächsten Moment die schwarze Kleidung vom Körper und entblösste ein Pailletten-Hemd und grüne Satinhosen – Lachen und Klatschen begleitete seinen «Strip». Als er sich laut überlegte, ob denn das Publikum überhaupt Englisch verstehe, wechselte er im Flug die Sprachen: Französisch, Italienisch, Spanisch, Serbokroatisch und natürlich Schweizerdeutsch duellierten sich. Mit wenigen Accessoires wie etwa einem Beret, einer coolen Kette oder einigen offenen Hemdknöpfen machte er sich auch gleich zum jeweiligen Landsmann. Ob seiner eigenen Darbietung verzaubert, holte er jeweils eine Handvoll Konfetti aus seinen Hosentaschen und bewarf sich gleich selbst damit.
Es entwickelte sich ein eher unfreiwilliges Zusammen-Auftreten von Managerin und Künstler, in welchem beide abwechslungsweise den Ton angaben: «You make the Musig, bitte!», ordnete Gaby Schmutz an, damit Henry auf dem schrägen Klavier oder seinem überdimensionalen MP3-Player für Hörbares sorgte.

Mit Klavierhocker und Besen jongliert

Nebst köstlichen Dialogen gab es auch Jonglagen zu sehen: Jongliert wurde nicht nur mit Keulen, sondern auch mit Klavierhocker, Notenständer, Geigenkasten, Putzbesen und auf dem hohen Einrad sitzend.
Während dem Hauptgang, Braten mit Kartoffelsalat, legten Gaby Schmutz und Henry Camus eine Pause ein. Fröhliches Geplauder füllte das Festzelt, man hatte sich viel zu erzählen, und wer sich nicht kannte, lernte seine Tischnachbarn ungezwungen besser kennen.
Im zweiten Teil der Show wurde das Publikum stark miteinbezogen: Zwei junge Männer, von Gaby Schmutz Roland und «Bürschtli» genannt, mussten die nun im grünen Paillettenkleid auftretende Lady in hohe Lüfte erheben, damit der Höhepunkt der Show seinen Lauf nehmen konnte. Der tosende Applaus für das Duo Full House und die jungen Männer kam von Herzen und zeigte, dass sich alle wohl fühlten – so wohl, dass die letzten Gäste sich erst nach Mitternacht auf den Heimweg machten.