Manchmal, da befindet man sich in einer misslichen Lage. Und je mehr man versucht, sich daraus zu befreien, desto schlimmer wird die Situation. Wir alle kennen das: Es handelt sich um einen Teufelskreis. Eine sich selbst verstärkende Kette misslicher Ereignisse. Leider sind meine Kinder und ich vor Kurzem unversehens und natürlich gänzlich ohne eigenes Verschulden in so etwas hereingeraten, eine wirklich widerwärtige Spirale des Bösen. Und Besserung ist nicht in Sicht.

Angefangen hat alles vor ein paar Tagen damit, dass die Spülmaschine, das Herzstück unseres Haushalts, schwächelte. Einfach so, ohne Vorwarnung. Nach einem Spülgang begann sie auf einmal hektisch zu blinken und signalisierte mir mit einem auf dem Display leuchtenden Buchstaben, dass ihr irgendetwas nicht passte. Und dass es ihr nicht gut ging, war offensichtlich. Das dreckige Geschirr, das ich ihr anvertraut hatte, befand sich immer noch in exakt demselben Zustand wie vor dem Spülen. Keinen Deut sauberer.

Das aggressive «E»

Natürlich war ich sogleich um ihre Pflege besorgt, räumte alles aus, füllte Salz und Klarspüler auf und reinigte ihre Siebe. Ich redete ihr gut zu und startete sie erneut. Es begann hoffnungsvoll, endete aber nur wenige Minuten später mit demselben aggressiven «E» auf dem Display. So ganz wollte ich ihre Krankheit noch immer nicht akzeptieren und startete abermals ein, zwei verzweifelte Spülversuche, aber es war aussichtslos. Der Fall war klar: Wir brauchten professionelle Hilfe.

Der nächste Schritt wäre logischerweise ein Anruf beim Hausmeister, der die Profis aufbieten würde. Ein Anruf genügt dafür. Das Problem ist nur, dass es mir peinlich ist, das momentan herrschende Chaos in der Wohnung irgendjemandem zu präsentieren. Also dachte ich mir: «Ich räum besser kurz ein wenig auf, bevor ich anrufe.»

Knappes Zeitbudget

Ein verhängnisvoller Fehler, mit dem das Übel seinen Lauf nahm. Denn in dieser mit Terminen vollgepackten Vorweihnachtszeit ist das Zeitbudget für den Haushalt ohnehin schon knapp, bei den Kindern und bei mir. Und blöderweise verbringe ich, seit die Spülmaschine nicht mehr funktioniert, ebendiese knappe Zeit am Spülbecken. Denn wenn das Herz des Haushalts aufhört zu schlagen, ist die Not gross. Vor allem in einer kinderreichen Familie, in der sich jedes Familienmitglied gerne und häufig eigene Mahlzeiten zubereitet. Ständig sind alle Gabeln dreckig, die Töpfe und Pfannen unbrauchbar und die guten Messer liegen zuunterst unter all dem dreckigen Geschirr.

Weil jetzt aber täglich zwei Stunden für den Abwasch draufgehen, leidet der Rest des Haushalts. Deshalb stapelt sich die gewaschene und noch nicht eingeräumte Wäsche im Wohnzimmer zu immer höheren Türmen, der Papierkram bleibt länger liegen und die Badezimmer würden sich auch über neuen Glanz freuen.

Sie erkennen das Problem? Einen solchen Anblick, das ist klar, kann ich natürlich weder dem Hausmeister noch dem Sanitärinstallateur zumuten. Bevor also irgendjemand Hand an meine Spülmaschine legen kann, muss dringend aufgeräumt werden …