«8049 und ich»

Pünktlich zur besinnlichen Jahreszeit präsentiert der «Höngger» seinen ersten Podcast. Die dreiteilige Serie porträtiert fünf Höngger*innen, erzählt von schönen, aber auch von schwierigen Zeiten. Ein poetisches Werk und ein kleines Weihnachtsgeschenk für die Leserschaft.

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Ein Gespräch mit dem früheren Leiter des Gemeinschaftszentrums in Höngg, Patrick Bolle, Ende 2020, war haftengeblieben. Er blickte damals auf das erste Coronajahr zurück und machte sich Sorgen um den Generationendialog. Die Jungen hatten aus Solidarität lange auf vieles verzichtet, erhielten im Gegenzug aber wenig Verständnis, zum Beispiel wenn sie sich im Aussenraum in Gruppen trafen. War da tatsächlich ein Graben zwischen Jung und Alt aufgerissen? Oder sind sich die beiden im Grunde gar nicht so unähnlich, wie man meinen könnte? Diese Frage stand am Anfang des ersten Podcasts «8049 und ich» der Höngger Zeitung. Entstanden sind am Ende Porträts von fünf Höngger*innen, die daran erinnern, dass alle, egal ob jung oder alt, im Leben auf Hindernisse stossen und diese überwinden können. Mit Hilfe der Familie, dank Freund*innen oder aus eigener Kraft.

Journalistin und Audioproduzentin Franziska Engelhardt von der Podcastschmiede hat die Idee umgesetzt und den Podcast im Auftrag der Höngger Zeitung produziert. Dank ihrer feinfühligen und professionellen Art ist es ihr gelungen, dass die Menschen sich ihr öffneten. Die Sounddesignerin und Audiokünstlerin Christina Baron hat die Geschichten musikalisch ineinander verwoben.

Ein Quartier – fünf Geschichten

Der 13-jährige Lorin will Rettungssanitäter werden und in seiner Freizeit Eishockey-Schiedsrichter. Dies nicht wegen eines bestimmten Clubs. Er sei Fan vom «Schiedsrichtern», weil man Entscheidungshoheit über Dinge habe, die sonst keiner hat. Als Jugendlicher wurde er in der Stadt von Gleichaltrigen überfallen, eine Erfahrung, die sein Verhalten bis heute beeinflusst. Er erzählt, wieso er kein Opfer sein will und wieso er trotzdem zuversichtlich in die Zukunft blickt.

Chiara ist eine lebensfrohe junge Frau und absolviert gerade das zweite Lehrjahr als Fachfrau Gesundheit. Doch ihr Weg dahin war steinig. Sie erhielt eine Absage nach der anderen. Stimmte es, dass es ihr niemand zutraute, weil sie Sek-B-Schülerin war? Sie kämpfte weiter – erfolgreich. Kraft schöpft sie auch vom Tanzen. Die 17-jährige hat schon jetzt ihre eigenen Flamenco-Schüler*innen.

Vreni und Kurt Blickenstorfer, seit 59 Jahren ein Paar, leben seit 1967 an der Segantinistrasse in Höngg. Sie führen ein erfülltes Leben mit Kindern und Enkelkindern, vielen Freundschaften und gesellschaftlichen Anlässen in und um Höngg. Doch das Leben war nicht immer nur einfach. Die Geschichten ihrer Eltern haben auch ihre eigene stark geprägt. Sie geben der Hörerschaft auch einen Einblick in die Lebensrealitäten, wie sie es vor 70 Jahren noch waren. Doch die schwierigen Zeiten haben die Familie noch enger zusammengeschweisst.

Herman «Hermi» Weibel lebt nach dem Tod seiner Frau allein im Alterszentrum Riedhof. Eigentlich fühlte er sich noch nicht bereit für ein Altersheim, machte sich Sorgen um seine Selbstständigkeit. Mittlerweile ist er dankbar – er sei alles andere als ein Gefangener. Nach seinem Verlust fand der charmante ehemalige Tramführer Halt bei seiner Tochter und einem neuen besten Freund, den er im Riedhof kennengelernt hat. Der Tod ist immer nah. Die Liebe aber auch.

Dank der Schmid-Wörner-Stiftung

Dieser Podcast ist in Zusammenarbeit mit dem GZ Höngg und der freundlichen Unterstützung der Schmid-Wörner-Stiftung Höngg entstanden. Die Stiftung bezweckt die Unterstützung vorwiegend auf Höngg bezogene gemeinnützige Projekte aus den Bereichen Bildung, Kultur und Gesellschaft. Die Bedeutung des «Höngger» im Allgemeinen und dessen aktuelles Podcast-Projekt im Besonderen berührt alle drei Bereiche des Stiftungszweckes.

«8049 und ich»
Ab dem 16. Dezember ist der Podcast auch auf allen üblichen Plattformen (spotify, apple music, audible, youtube) zu hören.

Folge 1

Folge 2

Folge 3

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