Eintauchen in die zauberhafte Welt der Geschichten

Rund 150 Kinder sind am letzten Freitagabend im Schulhaus Bläsi in die zauberhafte Welt der Geschichten eingetaucht. Dank ihrer ungebändigten Neugier und dem tatkräftigen Engagement von Eltern, Lehrerinnen und Hortnerinnen wurde die diesjährige Erzählnacht zu einem rundum gelungenen Anlass.

Verkleideten sich sogar für die Geschichte: Schülerinnen und Schüler des Bläsi-Schulhauses.

Die Vorfreude war gross, als die Schul- und Kindergartenkinder um 19 Uhr in die metallenen Container strömten, um diese zum Wochenende hin noch einmal mit Leben zu füllen. Das Motto der diesjährigen Erzählnacht lautete «Ich spiele, du spielst – spiel mit!» und vermochte die Fantasie der Mitwirkenden offenkundig zu beflügeln.
In den verschiedenen Schulzimmern lockten die unterschiedlichsten Angebote: Ob klassische Bilderbuchgeschichten, szenische Lesungen, Krimis, Gruselstorys oder Kurztheater – für jeden Geschmack war etwas dabei.

Auf Kissen und Sofas bequem gemacht

Jeder der insgesamt vier Lesezyklen dauerte rund 25 Minuten. Dazwischen wechselten die kleinen Zuhörer das Zimmer, um es sich am neuen Ort auf einem Kissen oder Sofa bequem zu machen und einer weiteren Geschichte zu lauschen. Viele der Vorlesenden an der Erzählnacht bezogen zudem die Kinder ganz bewusst ein, liessen sie Rätsel lösen oder stellten Fragen zum Buchinhalt.
Das junge Publikum war mit grosser Aufmerksamkeit und Konzentration bei der Sache. Solange vorgelesen wurde, war es mucksmäuschenstill, so auch bei der Darbietung von «Mats und die Wundersteine». Diese nachdenklich stimmende Geschichte erzählt aus dem Reich der Felsmäuse, deren Lebensgrundlage nach dem Fund eines leuchtenden Steins ins Wanken gerät. Zwei Mütter präsentierten dieses Bilderbuch an diesem Abend auf Deutsch und Spanisch, sie gaben sich jedoch nicht mit der Erzählerinnenrolle zufrieden: Gleichzeitig bespielten sie eine kleine Miniaturbühne, auf der kleine Plüschmäuse die wundersamen Ereignisse um Mats und seine Freunde sichtbar machten.

Mittels Würfel Wendung der Geschichte mitbestimmt

Dem Schauspiel kam an dieser Erzählnacht allgemein eine wichtige Rolle zu. Engagiert zeigten sich die Schüler der fünften Klasse, welche die Geschichte des Schellen-Urslis erzählten und mit Gesten begleiteten. Die sechste Klasse wiederum führte ein Theaterstück mit unterschiedlichen Enden auf. Je nachdem, welche Zahl das Publikum zuvor gewürfelt hatte, nahm die Geschichte eine vollkommen andere Wendung.
Nach einer Stunde verschaffte eine zwanzigminütige Pause den Kindern die nötige Frischluft. Ein Glas Sirup, ein Weggli, ein Sprint auf dem Pausenplatz – ausgetobt und frisch gestärkt waren die jungen Zuhörer dann bereit für die zweite Leserunde. Wer bis dahin bereits genug literarische Kost genossen hatte, konnte sich nun im Hortraum selbst als Autor versuchen, Geschichtenwürfel werfen und so aus dem Stegreif heraus zum Erfinder verwegener Abenteuer und kurioser Geschehnisse werden.
Die Zeit verging wie im Flug. Nach 21.30 Uhr war bereits Schluss, die Lichter im Schulhaus wurden gelöscht. Und den rundum zufriedenen Kindern blieb nur noch eines: den Heimweg unter die Füsse zu nehmen, die Zähne zu putzen, ins Bett zu fallen und ins Traumland zu entschweben.

Eingesandt vom Elternrat des Schulhauses Bläsi

Die Schweizer Erzählnacht ist ein Gemeinschaftsprojekt des Schweizerischen Instituts für Kinder- und Jugendmedien (SIKJM), Bibliomedia und UNICEF. Sie fand dieses zum 25. Mal statt. Das Motto nahm Bezug auf die diesjährigen Aktivitäten der UNICEF Schweiz zum 25-Jahr-Jubiläum der UNO-Kinderrechtskonvention. Darin ist das Recht der Kinder auf Freizeit, spielerische und kulturelle Aktivität verankert. Der Tag der Kinderrechte ist jeweils der 20. November.

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