Gewerbe
Zweifel 1898 ist eröffnet
Für seine Kunden erfindet Zweifel Weine zum 120-Jahr-Firmenjubiläum den Standort Höngg neu. Das Stammhaus in Höngg präsentiert sich in neuem Look und wird mit neuem Konzept und Weinbeiz betrieben. Vergangene Woche wurde die Eröffnung offiziell gefeiert.
29. August 2018 — Fredy Haffner
Am Donnerstagabend, 23. August, lud Zweifel 1898 zur Voreröffnung des frisch umgestalteten Höngger Stammhauses. Als hätte es noch getauft werden müssen, ging kurz vor Beginn der Festivitäten ein Gewitter nieder, doch als ab 17 Uhr die Gäste eintrafen, konnte man gemütlich im Innenhof und der Pergola zusammenfinden. Nach einem ersten Glas Wein begrüsste Walter Zweifel, Delegierter des Verwaltungsrates, seine Gäste dann offiziell im strahlend neuen Fasskeller (siehe «Höngger vom 28. Juni auf www.hoengger.ch), der ursprünglich von Paul und Emil Zweifel 1896 erstellt wurde. Nicht nur die Gäste lauschten Zweifels Rede, sondern auch die ausgestopften Tiere entlang der Wand, von welchen sich die Gestalter der neuen Weinetiketten hatten inspirieren lassen.
Geschichte des Wandels
Zweifel ging in seiner Rede auf die Familiengeschichte ein. Darauf, wie sich Zweifel immer wieder den Herausforderungen des Marktes, der Geschichte und der Umwelt stellen musste. Immer getreu dem Motto «Der Tradition verbunden, aufgeschlossen für das Neue». Ende des 19. Jahrhunderts der Reblaus und dem falschen Mehltau aus Amerika oder zum Beispiel der Rotweinschwemme aus Italien. Die Rebbauflächen schwanden dahin, das Kerngeschäft der Zweifels war gefährdet und so bewegte man sich vom reinen Rebbauernbetrieb hin zu Handel und Kelterung. Man produzierte auch viel Obstsäfte – bis nach dem zweiten Weltkrieg neue Süssgetränke aus Amerika den Mostumsatz zweistellig einbrechen liessen. Wieder war man gefordert und begann – das sei der erste positive Einfluss aus Amerika gewesen, merkte Zweifel an – mit der Produktion von Pommes Chips, der Erfolgsgeschichte bis heute. Doch auch heute ist der Markt im Umbruch und so besannen sich Zweifels auf das, wofür sie als Familie und Unternehmen stehen: Engagement, auch überraschendes, ehrlich und wertschätzend, gastfreundlich und weitsichtig auf der Basis der Tradition. Dies alles soll nun im neuen Look des Stammhauses, mit Weinladen, dem Fasskeller als Veranstaltungsort und der neuen Weinbeiz zum Ausdruck kommen und gelebt werden. Abschliessend dankte Walter Zweifel allen, die an der Neuausrichtung mitgearbeitet hatten, allen voran der Agentur Melt unter der Leitung von Martin Rohr und Barbara Comiotto, die mit viel Kreativität und Geduld – auch dem Auftraggeber und den Behörden gegenüber – das neue Konzept erarbeitet und umgesetzt hatten.
«Tiefe Liebe zum Produkt»
Danach hatte er die Ehre, Stadtrat Filippo Leutenegger anzukündigen, der es sich trotz anderen Gepflogenheiten des Stadtrates nicht hatte nehmen lassen, zur Eröffnung von Zweifel 1898 Grussworte zu überbringen. Leutenegger wunderte sich in Anbetracht der soeben gehörten Geschichtsträchtigkeit zuerst einmal, dass Zweifels nicht schon am Morgarten dabei waren – und hatte damit sein Publikum im Sack. Bis zum Departementswechsel diesen Frühling war er formell auch oberster Rebbauer von Zürich und kannte daher Zweifels bereits gut. Was die Familie auszeichne, sei die Innovation und die Liebe zum Produkt: «Das ist nicht nur eine Zuneigung, sondern tiefe Liebe zum Produkt, zum Detail, und das ist die Voraussetzung zu jedem unternehmerischen Erfolg», so Leutenegger. Dem konnten die geladenen Gäste im Anschluss beim Gang durch die Räumlichkeiten nur zustimmen. Auch der ganz in der Tradition der Gründerväter nun wieder produzierte Cidre – nicht zu süss, nicht zu herb – wurde dort kredenzt, ein Produkt, das voll im Trend liegt. Am Samstag darauf wurde dann auch mit der Öffentlichkeit gefeiert. Rund 800 Personen liessen es sich nicht nehmen, sich im ganzen Haus umzuschauen – ein Haus, dessen Weinbeiz, Fasskeller, Innenhof und Laube das Potential eines neuen Höngger Treffpunkts hat.
Zweifel 1898
Weinladen & Weinbeiz
Regensdorferstrasse 20
8049 Zürich
www.zweifel1898.ch
1 Kommentare