In den Wintermonaten war es im Wald recht still, die Zugvögel hielten sich im warmen Süden auf und die Vögel, die bei uns überwintert haben, waren mit der Futtersuche beschäftigt. Vor einigen Wochen hat die Rückkehr der Vögel aus ihren Winterquartieren begonnen und sie bereichern nun das Vogelkonzert der Daheimgebliebenen.

Vogelgesänge haben verschiedene Funktionen. Zum einen dienen sie der Revierabgrenzung, d. h. das singende Männchen informiert mögliche Konkurrenten, dass ein bestimmtes Territorium bereits besetzt ist. Zum anderen ist der Gesang eine Mitteilung an die Weibchen, dass sich hier ein unverpaartes Männchen mit eigenem Revier aufhält und eine Familie gründen möchte. Bei manchen Vogelarten dient der Gesang zusätzlich auch der Festigung der Paarbeziehung, so singen zum Beispiel männliche und weibliche Zaunkönige während der Balzzeit im Duett.

Frühaufsteher und Langschläfer

Die meisten Vögel fangen bereits in den frühen Morgenstunden vor Sonnenaufgang an zu singen, wobei es sowohl «Frühaufsteher» als auch «Langschläfer» gibt. Nachdem es gegen Mittag ruhiger wird, kommt es häufig zu einer zweiten Gesangsaktivität am Abend.

Passend zum Jahresthema des Natur- und Vogelschutzvereins Höngg, «Abend und Nacht», gehen Mitglieder und Interessierte in diesem Jahr nicht am Morgen, sondern am frühen Abend in den Wald, um den Vogelstimmen zu lauschen. Am Abend ist der Klangteppich, den die Vögel mit ihrem Gesang erzeugen, nicht ganz so dicht wie am Morgen und es fällt meist leichter, die einzelnen Vogelarten herauszuhören. Wer sind wohl die lautesten Abendsänger und wer von ihnen hält am längsten durch?