«Zämesii isch lässig»

Die reformierte Kirchgemeinde Höngg nimmt als Familien- und Generationenkirche seit Jahren eine Pionierrolle wahr, insbesondere auch mit dem KiKi-Programm – die Abkürzung steht für «Kinder-Kirche». Ohne Freiwillige fände diese Art der Kirche kaum statt.

Mitmachen ist ganz einfach, wenn man so animiert wird.
Ein Namensschild gehört zu jedem KiKi-Fäscht-Kind.
Die Band in Aktion, während Kiki und Lucy auf ihren Einsatz warten.
Kiki und Lucy, für die Kinder sicher die «Stars» des Morgens.
Basteln vor dem Mittagessen: Diesmal galt es, eine Kazoo-Flöte zu verzieren.
Basteln vor dem Mittagessen: Diesmal galt es, eine Kazoo-Flöte zu verzieren.
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Das Programm, welches die reformierte Kirchgemeinde Höngg für Familien und Kinder anbietet, ist sehr umfangreich. Es reicht von altersgerechten Gottesdiensten über Bastelateliers, Familientage und -ferien zu Angeboten im Elternbildungsbereich und vielem mehr. Eines der Angebote mit Symbolcharakter für alle ist das KiKi-Fäscht, das vier Mal jährlich stattfindet. Dann führen die beiden Handpuppen Kiki und Lucy Kinder zwischen vier und acht Jahren durch einen Samstagmorgen in der reformierten Kirche.
Letzten Samstag war es wieder so weit: Kurz nach neun Uhr trafen die ersten erwartungsvollen Kinder und einige erwachsene Begleitpersonen auf dem Platz vor der reformierten Kirche ein. Dort wurden sie bereits erwartet, bekamen Namensschilder und durften sich dann eine Gruppenleiterin oder einen Gruppenleiter aussuchen. Während noch die letzten Kinder eintrafen, waren die ersten kompletten Gruppen bereits in der Kirche und «sangen sich warm». Die vierköpfige Band, angeführt von Sozialdiakonin Claire-Lise Kraft, brauchte gar keine grosse Animationsleistung zu erbringen: Die Kinder sangen kraftvoller mit als manche Sonntagsgottesdienstbesucherinnen und -besucher.
Als alle rund 65 Personen, Kinder mit Begleitpersonen und kleineren Geschwistern, einen Platz in der Kirche gefunden hatten, wurden sie von Pfarrer Markus Fässler begrüsst, der kurz eine Übersicht zum Programm gab. Und er verriet auch, welche Geschichte erzählt werden würde: die Pfingstgeschichte, dies, obwohl Pfingsten vorbei sei, doch diese Geschichte sei immer aktuell.
Dann meldeten sich Kiki und Lucy zu Wort, die beiden Handpuppen, die seit jeher durch die Programme der Höngger Kinderkirche begleiten. Sie führten auf ihre Weise in die kommende Geschichte über das an keine Sprachgrenzen gebundene Verständnis unter den Menschen ein. Lucy erzählte, wie sie sich im Italienurlaub letztes Jahr mit anderen Kindern nur mit Händen und Füssen habe verständigen können, was aber bestens geklappt habe – so gut, dass, als sie es nun vorführte, auch alle Höngger Kinder sofort verstanden, dass es nun galt, das nächste Lied zu singen. Im Anschluss wurde die von projizierten Bildern untermalte Pfingstgeschichte erzählt. Kurzweilig war dieser erste Teil des Morgens in der lichtdurchfluteten Kirche. Gerade kurzweilig genug, um die volle Aufmerksamkeit der Kinder zu haben. Kurz vor zehn Uhr war es an der Zeit, um ins Kirchgemeindehaus zu ziehen, wo für alle ein Znüni bereit stand.
Im zweiten Teil des KiKi-Fäscht-Morgens verteilten sich die Gruppen auf verschiedene Räume, wo bereits Material bereit lag, um zu basteln – auch dies ein fester Programmpunkt. Diesmal galt es, eine einfache Kazoo-Flöte zu basteln und zu verzieren, wobei diese selbstverständlich zuerst kraftvoll ausprobiert werden musste. Natürlich standen auch die Spielkisten bereit, um sich noch etwas auszutoben, bevor es zum Abschluss des Morgens zurück in die Kirche ging, wo noch die herrliche Geschichte «Viel Lärm um nichts» erzählt und mit Violinen-Klängen und Trompeten-Tönen inszeniert wurde. Etwa 100 Personen, Eltern und Kinder, beendeten das KiKi-Fäscht bei einem gemeinsamen Mittagessen im «Sonnegg».

Ohne Freiwillige und Jugendliche nicht möglich

Um einen solchen Tag zu organisieren betreibt die reformierte Kirche Höngg einigen Aufwand, der ohne die Hilfe vieler Freiwilliger aller Altersstufen nicht möglich wäre: Zehn Erwachsene, zwei bereits konfirmierte Jugendliche, fünf Hilfsleiter aus der Oberstufe und vier «Minileiter» aus der Mittelstufe sind an diesem Tag neben den Mitarbeitenden der Kirche im Einsatz. So findet eine direkte Nachwuchsförderung im Betreuungsteam statt, was mit ein Ziel der Sache sei, wie Markus Fässler sagt. Und tatsächlich ist unter den Hilfsleiterinnen ein junges Mädchen, das herzhaft lacht, als der Schreibende sie verwundert mit «du warst doch unlängst selbst noch unter den Teilnehmenden am KiKi-Fäscht» anspricht – so vergeht die Zeit.

Von der Hilfsleitung ins Kernteam

Doch die Vorbereitungen für diesen Morgen begannen natürlich lange vorher: Unter der Leitung von Claire-Lise Kraft und Markus Fässler erarbeiteten fünf Freiwillige an zwei Sitzungen das Programm bis ins letzte Detail – so, dass am grossen Tag selbst die Hilfsleitenden und alle, die sonst einen Part übernehmen, bestens instruiert werden können und alles reibungslos läuft. «Das bietet die Möglichkeit, zum Beispiel als Gruppenleitung an einem Vormittag relativ unverbindlich einzusteigen und, sollte man Feuer für diese Art der Freiwilligenarbeit fangen, in andere Organisationsstufen bis ins Kernteam, das alles vorbereitet, zu wechseln», erklärt Fässler das Konzept.
Dass das auch im Resultat funktioniert, hat dieses KiKi-Fäscht wieder bestens bewiesen. Und so bleibt die Familien- und Generationenkirche Höngg ihrer Pionierrolle weiter treu.

Nächstes KiKi-Fäscht: Samstag, 1. Oktober, 9.15 bis 12 Uhr in der Kirche Höngg. Thema: «Ernte und gnüsse» – D`Gschicht vo de Ruth. Anschliessend Mittagessen. Informationen unter www.refhoengg.ch.
Anmeldung (auch für Mithilfe) und Auskünfte per Mail an Claire-Lise Kraft, claire-lise.kraft@zh.ref.ch, oder Telefon 043 311 40 56.

 

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