Wohnlichkeit ist für alle wichtig

Vergangenen Freitag wurde das Haus B des Pflegezentrums Bombach von der Stadt vorgestellt. Der Neubau ist ganz nach den Bedürfnissen demenzkranker Menschen ausgerichtet.

Blick zur Eingangszone des Ersatzneubaus «Haus B», der in den bestehenden Park mit teilweise altem Baumbestand eingebettet ist.
Hofansicht, umschlossen von den unterschiedlich hohen Gebäudeflügeln des «Haus B» mit Blick zum Hauptgebäude «Haus A».
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Nach zwei Jahren Bautätigkeit ist es nun soweit: Das Pflegezentrum Bombach hat mit Haus B den ersten Neubau für an Demenz erkrankte Menschen. Stadträte André Odermatt und Andreas Hauri führten am Freitag durch die Einrichtung, die im Dezember fertiggestellt werden wird. Im Juni 2016 hatte die Bevölkerung dem Objektkredit von 23,575 Millionen mit einem überwältigenden Mehr von 92,7 Prozent zugestimmt und damit die dringende Notwendigkeit solcher Einrichtungen erkannt. Denn heute ist der Anteil der an Demenz erkrankten Personen in den Zürcher Pflegezentren mit 70 Prozent sehr hoch.

Keine Sackgassen

Die Architekten von ARGE Joos & Mathis Architekten mit Schmid Schärer Architekten legten grossen Wert auf die Wohnlichkeit im Gebäude. Dabei spielte die Erfahrung der Pflegebetreuer*innen eine grosse Rolle. «Demenzkranke haben besondere Bedürfnisse», erklärte Renate Monego, Direktorin Pflegezentren Stadt Zürich, auf dem Rundgang. «Es ist zum Beispiel wichtig, dass die Gänge und Räume offen sind, so dass sie nie in eine Sackgasse laufen können». Die Gänge sind mit pastellartig blaugrauen Glasfasertapeten ausgekleidet, Türen, Leisten und Handläufe sind aus massivem, warmen Eichenholz. «Die einheitliche Farbgebung und auch die Handläufe dienen der Orientierung, setzen aber auch gestalterische Akzente», sagt Architekt Mathis. In den Korridoren, die auf zwei Stockwerken um einen Pavillon führen, bieten lange, ebenfalls blaugrau gepolsterte Bänke eine Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen. Es gibt Aufenthaltsräume mit nordisch angehauchten Sitzgarnituren, aber auch Rückzugsmöglichkeiten. Grosse Fenster eröffnen einen Blick ins Limmattal und auf die Berge und lassen viel Licht ins Gebäude. Über einen Gang sind die beiden Häuser A und B miteinander verbunden. Die Bewohner*innen sollen sich im gesamten Bereich ungehindert bewegen können, auch im Aussenbereich, der dennoch weglaufgeschützt ist. Die Summe aller Einzelheiten ergibt ein wohnliches und sicheres Ambiente, in dem sich an Demenz erkrankte Personen wohl fühlen können. «Wohnlichkeit ist etwas sehr Wichtiges, das ist bei gesunden Personen ja nicht anders», sagt Monego. «Und was uns guttut, tut auch Demenzkranken gut».
Im Januar werden 46 Bewohner*innen vom Irchelpark mitsamt ihren Pflegeteams im «Haus B» einziehen. Jede der drei Pflegewohngruppen wird in einem Gebäudeflügel untergebracht sein. Mit seinen insgesamt 150 Betten habe das Pflegezentrum Bombach auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht seine ideale Betriebsgrösse erreicht, so Stadtrat Hauri.

 

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