Wohnen statt besetzen – Kochareal verkaufen!

Das Kochareal ist ein rund 30'000 Quadratmeter grosses Grundstück. Der Stadtrat hat es im September 2013 zum Preis von 70.2 Millionen Franken von der UBS gekauft.

Andi Egli, Gemeinderat FDP

Der Stadtrat machte damals zeitliche Dringlichkeit geltend, um einen Volks- und Parlamentsbeschluss zu vermeiden. Er versprach, umgehend Wohnungen und Gewerberäume sowie einen Park zu erstellen. Seither belastet das Kochareal die Rechnung der Stadt Zürich jährlich mit Abschreibungs- und Kapitalkosten von über 4.2 Millionen Franken. Botschaften wie «Kill the Police/Fuck the Police» und wummernde Bässe an den Wochenenden sowie ein penetranter Cannabisdunst rund um das Gelände sind die Botschaften an Quartier und Nachbarschaft. Die Besetzer haben das Gelände in eine kommerzielle Partylocation umfunktioniert und scheren sich weder um feuerpolizeiliche Sicherheitsvorschriften, Lärmschutz, Nachtruhe, Gastwirtschaftsgesetz oder andere «Lapalien». Dem Stadtrat war das natürlich alles längst bekannt. Zwar etwas unangenehm, aber man hatte ja Sympathien und selbst eine Vergangenheit im Umfeld der Besetzerszene. Entsprechend wurden trotz diverser Lärmklagen von Anwohnern und offensichtlicher Nichteinhaltung feuerpolizeilicher Auflagen nichts getan. Nicht einmal hat die Polizei auf Klage hin das Kochareal betreten, um die Ursache des Lärms zu klären. Logisch, dass sämtliche Lärmklagen vom Polizeirichteramt mangels Nachweis der Täterschaft abgewiesen wurden. Faktisch liegt ein politisch angeordnetes Arbeitsverbot an die Polizei vor: «Das Kochareal wird nicht betreten». Mit einer Überbauung des Kochareals seitens der Stadt kann frühestens in sechs bis sieben Jahren gerechnet werden, so der Stadtrat. Und Jahr für Jahr kostet das Kochareal die Stadt Millionen und die Nachbarn den Schlaf. Ein privater Bauherr würde ein solches Projekt rascher umsetzen. Er muss kostenbewusst arbeiten und hat keine politische Nähe zu Besetzern, auf die er Rücksicht nehmen müsste. Deshalb verlangt die FDP mit einer Initiative, dass die Stadt das Areal rasch an einen privaten Dritten verkauft – verbunden mit der Auflage, einen öffentlichen Park sowie Infrastruktur für Kinderbetreuung und Schulraum zu erstellen. Zudem soll ein Drittel der Wohnungen nach den Vorgaben des kantonalen Gesetzes über die Wohnbau- und Wohneigentumsförderung vermietet werden. Die Unterschriftensammlung läuft noch bis Ende April 2017.

Andi Egli, Gemeinderat FDP und Mitglied Initiativkomitee «Wohnen und Leben auf dem Kochareal»

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