Quartierleben
Wo Lamas mit dem Lift fahren
Im Rahmen der tiergestützten Therapie besuchten zwei Lamas das Pflegezentrum Riedhof. Sie fanden schnell Zugang zu den Bewohnenden und sorgten für lustige und berührende Momente.
9. März 2024 — Daniel Diriwächter
Zusammen sind sie unschlagbar, die zwei Lamas, die Ende Januar im Pflegezentrum Riedhof zu Gast waren. Sie eroberten die Herzen im Sturm und reisten sogar mit dem Lift in die oberen Stockwerke. Möglich machte das Tanja Burkolter von «AmaLama» aus Attiswil, die Angebote wie Trekking, Coaching und tiergestützte Therapien mit Lamas anbietet. Mit Erfolg: Seit das SRF darüber berichtete, sind die Tiere richtige Stars und bestens gebucht. Im Riedhof gehört der Besuch bereits jetzt zu den Highlights des Jahres, wie Eva Rempfler, Teamleiterin Aktivierung und Events, sagt.
Kuscheln, lachen, reden
Die Lamas trafen auf Bewohnende und Mitarbeitende, die sich ihrem tierischen Charme nicht entziehen konnten. «Ich habe viele lustige, aber auch viele sehr besinnliche Situationen in den Zimmern beobachtet», sagte Rempfler. Generell wurden die Lamas als feinfühlig, behutsam und freundlich beschrieben. Vorbehalte und Ängste vor den stattlichen Tieren gingen schnell vergessen. Sie konnten auch am Hals gestreichelt werden. «Die Lamas richten dann den Hals ohne Zutun auf die Höhe des Menschen, vor allem auch bei den Bewohnenden, die wir am Bett besuchten. So konnten auch diese mit ihnen kuscheln und das weiche Fell am Hals fühlen», so Rempfler.
Dabei kam es zu rührenden Momenten: «Wir durften erleben, wie eine sehr demente Bewohnerin einfach zu singen anfing, sie wollte das Lama gar nicht mehr gehen lassen.» Eine andere Bewohnerin strahlte wie «ein Maienkäfer» und deren Tochter meinte, so viel Freude hätte sie bei ihrer Mutter seit Langem nicht mehr gesehen. Ein anderer Bewohner stellte sich vor eines der Lamas und begann ein Gespräch mit ihm. «Das Lama hörte ihm neugierig zu und wandte sich mit seinen schönen, grossen Knopfaugen nicht mehr von ihm ab», erzählt Rempfler. «Die Reaktionen der Bewohnenden waren unglaublich und höchst faszinierend», wie Rempfler abschliessend sagt. Der nächste Besuch der beiden Lamas sei bereits in Planung.
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