Politik
Wo kämen wir da hin …
30. September 2021 — Redaktion Höngger
Kürzlich konnte der Gewerbeverband der Stadt Zürich (GVZ) sein 180-jähriges Bestehen mit einem Mitgliederanlass feiern. Dank 3-G-Konzept stand nach Monaten von Absagen und Verschiebungen diverser Anlässe einem ungezwungenen Austausch von Angesicht zu Angesicht endlich nichts mehr im Weg. Die Freude darüber war überdeutlich spürbar.
Sich stark machen für gewerbliche Anliegen
Gewerblichen Anliegen in Stadt- und Gemeinderat zum Durchbruch zu verhelfen, ist schwierig geworden. Doch zeigte gerade die Pandemie, dass neben den Detaillisten die Gewerbetreibenden die Grundversorgung der Bevölkerung am Laufen halten und geschätzte Leistungen erbringen. Die KMU in der Stadt Zürich haben sofort Verantwortung übernommen, für die Mitarbeitenden und für sich selbst. Haben Unterstützung angenommen, wenn es nötig war, und sie zurückbezahlt, sobald es möglich war, und – ja sogar– wieder darauf verzichtet.
Plötzlich ist vieles möglich
Und siehe da, plötzlich ist möglich, was vorher undenkbar war. Ohne grosses Brimborium und ohne Extrakosten wurde die Gültigkeit der Gewerbeparkkarte vorübergehend ausgeweitet. Es geht doch! Nicht selten eilt es mit der Reparatur, gut, wenn die Handwerkerin dann in der Nähe parkieren kann. Dass die Aussengastronomie Tische und Stühle grosszügiger ausserhalb der Markierung platzieren darf, gefällt den Zürcherinnen und Zürchern. Warum kann es dann nicht einfach so bleiben?
Klientelpolitik
Geht es nach der links-grün-alternativen Mehrheit des Gemeinderats, soll die Bewilligungspflicht für Demonstrationen fallen. Aha, aber Gewerbetreibende müssen für ihren Passantenstopper eine Bewilligung einholen? Sicherheitspolitische Bedenken wiegen hier natürlich schwerer. Dabei ist es einem Gewerbetreibenden doch sicher zuzutrauen, die Hinweistafel so zu platzieren, dass auch der Kinderwagen mit Mami, ähh Papi, mmh der Person, die das Kind geboren hat, ohne Weiteres passieren kann. Gewisse Dinge sollten einfach möglich sein – und möglich bleiben. Aber wo kämen wir da hin.
Nicole Barandun-Gross
Präsidentin Gewerbeverband der Stadt Zürich
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