«Wir alle sind KiWi»

Nach bewegten Monaten macht sich der Wipkinger Kinderartikel-Shop bereit für die Zukunft. Besitzerin Dagmar Lombris erzählt, was ihr besonders wichtig ist.

Dagmar Lombris am Eingang zum «KiWi». (Foto: dad)
Im «Kiwi« am Röschibachplatz. (Foto: dad)
Hörspiele sind bis heute gefragt. (Foto: dad)
Im «Kiwi« am Röschibachplatz. (Foto: dad)
Im «Kiwi« am Röschibachplatz. (Foto: dad)
Lustige Taschenbücher sind begehrt. (Foto: dad)
Im «Kiwi« am Röschibachplatz. (Foto: dad)
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Was wäre der Röschibachplatz ohne «KiWi»? Seit 2007 erfreut der Laden Gross und Klein – «KiWi» steht für Kinderartikel Wipkingen. Die Gründerin Georgina Tscharner Brenn erfüllte sich damals ihren Traum von einem eigenen Quartierladen. Dabei hatte sie eine klare Vision: Nachhaltigkeit und Gemeinschaft. Schnell machte sich «KiWi» im Quartier und darüber hinaus einen Namen – als beliebte Adresse für Secondhand-Kinderwaren wie Spielzeug, Kleidung oder Bücher.

Als Georgina Tscharner Brenn im vergangenen September verstarb, war die Trauer in Wipkingen gross. Dagmar Lombris, seit 2018 Geschäftspartnerin im «KiWi», spricht von einer bewegenden Zeit, die viel Energie gekostet habe.

Gleichzeitig habe sie jedoch enormen Zuspruch erhalten: «Wipkingen ist ein Dorf», sagt sie. Der Rückhalt sei enorm gewesen. Nach einigen Wochen entschied sich Lombris – mit Einverständnis der Kinder von Georgina Tscharner Brenn –, den «KiWi»-Shop eigenständig weiterzuführen.

«Mein Herz gehört Wipkingen»

Bis vor Kurzem führte Lombris einen weiteren Kinderwarenladen im Kreis 5. Doch als alleinige Inhaberin musste sie sich auf einen Standort konzentrieren. Die Entscheidung fiel ihr nicht schwer: «Mein Herz gehört Wipkingen und seither kümmere ich mich hier um das Geschäft», erzählt sie.

Besonders liebt sie das Ladenlokal am Röschibachplatz, sie schätzt die Kundschaft und fühlt sich tief mit dem Quartier verbunden. «Dabei wollte ich ursprünglich gar nicht lange in Zürich bleiben», erinnert sich die gebürtige Bündnerin. Doch die Stadt – und insbesondere Wipkingen – haben es ihr angetan. Hier gründete sie ihre Familie, hier ist heute ihr Lebensmittelpunkt. «Darum passt die Arbeit im ‚KiWi‘ auch so gut zu mir.»

Der Traum lebt weiter

Heute lebt der Traum von Georgina Tscharner Brenn weiter: Der «KiWi»-Shop öffnet sechs Tage die Woche seine Türen. Gemeinsam mit drei Mitarbeiterinnen – selbst Mütter – sowie zwei Studierenden kümmert sich Lombris um den Laden. Lombris scheut keine Gespräche, kennt jedes Produkt und weiss genau, für welches Alter es geeignet ist.

«Selbst Erwachsene werden hier wieder zu Kindern», sagt sie schmunzelnd. Oft bemerkt sie, wenn Bücher oder Spielsachen Kindheitserinnerungen wecken: «Viele erzählen mir dann ihre Geschichten von früher.»

Nachhaltigkeit bleibt weiterhin ein zentrales Thema. «KiWi» ist kein klassischer Secondhand-Shop, in dem einfach Waren abgegeben werden können. «Wir nehmen die Artikel in Kommission», erklärt Lombris. Dabei gelte eine einfache Grundregel: «Bringt nur, was ihr selbst noch kaufen würdet.»

In den vergangenen Monaten hat sie das Sortiment gestrafft und neu strukturiert – etwa sind die Kinderbücher nun nach Verlagen geordnet. Dennoch bleibt «KiWi» eine Wundertüte, denn das Angebot hängt von den Menschen ab, die sich an der Kreislaufwirtschaft beteiligen. «Wir alle sind KiWi», sagt Lombris. Und weiter: «Ich wünsche mir, dass wir den Laden noch lange weiterführen können.»

KiWi Wipkingen

Landenbergstrasse 26
Öffnungszeiten:
Mo-Fr: 9 bis 17 Uhr
Sa: 10 bis 15 Uhr 
kiwishop.ch

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