Quartierleben
Wingert-Fest brachte Jung und Alt zusammen
Letztes Wochenende fand in der Wohnbaugenossenschaft ABZ Hönggerberg das traditionelle Wingert-Fest statt. Die Bewohner der Genossenschaftswohnungen an den Strassen Im Wingert, Appenzellerstrasse und Am Börtli trafen sich und lernten sich am Fest teilweise neu kennen.
28. Juni 2012 — Redaktion Höngger
Die Allgemeine Baugenossenschaft Zürich, kurz ABZ, gehört zu den grössten Wohnbaugenossenschaften im Raum Zürich. In Höngg hat sie nicht nur auf dem Hönggerberg eine Siedlung, sondern auch im Rütihof und am Waidfussweg. Dass das genossenschaftliche Leben gross geschrieben wird, zeigte das von Freitag bis Sonntag durchgeführte Wingert-Fest auf der grossen Wiese mitten in der Siedlung. Die Siedlungskommission der ABZ Hönggerberg organisiert den beliebten Anlass seit etwa 30 Jahren – so genau weiss es aber niemand, denn laut den alteingesessenen Bewohnern «gits das Fäscht scho ewig».
Buffet und Riesenseifenblasen
Susanne Heule, Co-Präsidentin der Siedlungskommission, in welcher sich zehn Bewohner ehrenamtlich engagieren, erzählt, dass der Spielabend am Freitagabend fast nur Kinder angelockt hätte. «Rund 40 Kinder kamen und freuten sich vor allem über das Popcorn. Einige Gäste spielten Gesellschaftsspiele wie ‹Carcassonne›, ‹Gämschen› oder ‹Manhattan›. Der Abend hatte sich auch an Erwachsene gerichtet, doch kamen nur vereinzelte. Es scheint, die ‹grossen› Bewohner sind nicht so verspielt wie die ‹kleinen›.» Der Höhepunkt des dreitägigen Festes war der Samstag: Ein Kinderflohmarkt, eine Hüpfburg und eine Riesenseifenblasen-Zauberin sorgten für Andrang am Nachmittag, ein kaltes Buffet mit mitgebrachten Köstlichkeiten und Grilliertes animierten später dazu, den ganzen Tag am Fest zu verbringen. Dem fünfjährigen Gian hat am Samstagabend die Mini-Talentshow am besten gefallen, den Erwachsenen das gemütliche Zusammensitzen mit guten Gesprächen.
Start in den Sonntag mit Brunch
Den Abschluss des Festes machte ein feiner Brunch am Sonntagvormittag, der den Bewohnern kostenlos offeriert wurde. «Jeder Haushalt bezahlt pro Monat zwei Franken in die Siedlungskasse, und aus dieser Kasse werden unter anderem solche Anlässe finanziert. So haben alle etwas davon: Man trifft sich beim Essen und kann sich besser oder gar neu kennenlernen – das ist der Sinn des Wingert-Festes», so Susanne Heule. Die Idee geht auf: Jung und Alt tummelte sich auf der Wiese und im Festzelt, man sass beieinander oder las auch mal die Neuheiten in der mitgebrachten Zeitung – was dann wiederum Anlass für Gespräche bot. Susanne Heule stellt fest, dass jedes Jahr etwa die gleichen Bewohner ans Fest kommen. «Diese treuen Besucher freuen uns natürlich, dennoch wäre es schön, wenn noch mehr Genossenschafter, alte und neue, kommen würden, denn das nachbarschaftliche Leben zu teilen, ist sehr bereichernd.» So halfen am Wingert-Fest etwa 50 Genossenschafter mit, und für nächstes Jahr lässt sich die Kommission wieder etwas Neues einfallen. David Schoch, Co-Präsident der Siedlungskommission, findet dass man das «GenossenschaftsFeuer» etwas schüren sollte: «Ideen sind gefragt. Warum nicht ein Konzert für Erwachsene und eines für Kinder organisieren? Bis jetzt gibt es die Siedlungsbar, welche einmal im Monat stattfindet, einen Fasnachtsumzug mit einer Gugge, den Samichlausbesuch und den Seniorenausflug.» Bewohnerin Ruth Haug, 53, welche seit gut 30 Jahren in der Siedlung wohnt, fände es schön, mehr Feste zu feiern: «Ich gehe gerne raus und treffe Nachbarn – nach so vielen Jahren sind gute Freundschaften entstanden.» Ihr Vater, Heinrich Haug, 79, sagt dazu: «Ich bin happy, dass ich ebenfalls eine Wohnung hier habe. Man ist in Stadtnähe und doch so schnell im Wald.» Der 13-jährige Fabian hat an diesen drei Tagen vor allem Fussball gespielt: «Ich freue mich trotzdem schon auf das nächste Wingert-Fest, denn so viele Kinder miteinander sehe ich sonst nicht so oft.»
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