Quartierleben
Willkommen im Dorf namens Höngg
Vergangene Woche fand der Neuzuzüger*innen-Anlass des Quartiervereins Höngg statt. Rund 80 Personen wurden mit einem Rundgang und einem Umtrunk in Anwesenheit vieler Vereine und Institutionen begrüsst.
20. September 2024 — Daniel Diriwächter
Höngg ist ein begehrter Wohnort: Laut dem Quartierverein Höngg (QVH) waren es 1476 Adressen, welche die Stadt Zürich auf verschlossene Kuverts druckte und die der QVH an die Stimmregisterzentrale überreichte. In Höngg ist es für den QVH eine liebgewonnene Tradition, die Neuzuzüger*innen einzuladen.
So auch in diesem Jahr: Zunächst fanden sich rund 80 Personen auf dem Meierhofplatz ein. Eine gute Zahl, auch wenn Tiziana Werlen-Oberti, Vizepräsidentin QVH, angesichts der Anzahl Adressen auf mehr Personen hoffte. Im letzten Jahr waren über 100 Personen dabei. Doch die Stimmung unter den neuen Hönggerinnen war gelöst, das Interesse am neuen Wohnort spürbar.
Alexander Jäger, Präsident QVH, begrüsste die Menschentraube vor dem Höngger Infozentrum, dem Zuhause dieser Zeitung. Er hiess die Anwesenden willkommen und im Anschluss sprachen Petra England und Daniel Diriwächter vom «Höngger» über das 98-jährige Quartierblatt sowie über das anstehende Wümmetfäscht.
Dann folgte das Abenteuer: Tour-guide Elisabeth Brem vom Weinweg Höngg nahm die Teilnehmenden mit auf eine unterhaltsame Reise durch das Quartier und dessen Geschichte. Sie erinnerte an das ehemalige Weinbaudorf, an die einstigen Landsitze der reichen Städter, das frühere Leben in Höngg und vieles mehr. Aufgrund des Mikrofons waren es nicht nur die Neuzuzügerinnen, die den Worten Brems interessiert lauschten.
Umtrunk im Fasskeller
Nach rund einer Stunde ging es in eines der Herzen des Quartiers: Zum zweiten Mal fand der Umtrunk im Zweifel Fasskeller statt. Dort trafen die Teilnehmenden auf die bunte Vielfalt von Höngg. Wenn auch nicht auf alle: «Leider hatten wir nicht für alle interessierten Vereine einen Platz», so Werlen- Oberti. Da waren beispielsweise die Kirchen, deren gemeinsamer Stand durch eine Kerze erleuchtet wurde. Oder die kulturellen Vereine, welche die schönen Künste hochleben lassen. Und die sozialen Institutionen, deren Angebote klar machten, dass Höngg auch ein Miteinander ist. Man gebe auf sich acht und das kam an.
«Ich finde toll, dass Höngg wie ein Dorf ist und eben trotzdem Stadt», so ein Gast. Eine Dame fand, dass die Gentrifizierung hier noch nicht so allgegenwärtig sei. Und einige andere lobten auch den Wein aus Höngg – an diesem Abend offeriert von der Firma Zweifel 1898. Deren Leiterin Gastronomie Simone Wick begrüsste in einer kurzen Rede die Anwesenden, wie auch nochmals Jäger, der allen Involvierten dankte.
Werlen-Oberti machte sich trotz der schönen Begegnungen Gedanken, wie der Neuzuzügerinnen-Anlass künftig organisiert werden könnte. «Wir vom Quartierverein müssen uns ein neues Konzept überlegen, da es mit den Platzverhältnissen schwierig ist, alle Vereine zu berücksichtigen und vielleicht kommen dann auch mehr Neuzugezogene», sagt sie.
Alle Teilnehmenden gingen schliesslich gutgelaunt nach Hause, als ein weiteres lachendes Gesicht sie ansah: Der Albis Beck im Frankental sponserte die Spitzbuben, die an diesem Abend verteilt wurden. Ein süsses Willkommen und ein gelungener Anlass. Willkommen daheim!
0 Kommentare