Wie sauber ist die Luft in Zürich?

Die Luftqualität in der Stadt Zürich hat sich im Jahr 2024 weiter verbessert. Die Belastung entlang von Strassen bleibt jedoch ein Problem. Für die Gesundheit bleibt die Reduktion von Luftschadstoffen ein wichtiges Ziel.

Die Luftqualität in der Stadt Zürich hat sich im Jahr 2024 weiter verbessert. (Foto: zvg)

Der Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich (UGZ) hat an 47 Standorten in der Stadt Zürich die Luftqualität überwacht. Eine Medienmitteilung der Stadt berichtet, dass die neuen Messdaten eine Verbesserung zeigen: Feinstaub (PM10 und PM2.5) lag 2024 an allen Messorten unter den gesetzlichen Grenzwerten. Ein grosser Teil des Feinstaubs stammt weiterhin aus dem Umland und kann lokal nur begrenzt beeinflusst werden. Auch die Russpartikel gingen weiter zurück.

Stickstoffdioxid an verkehrsreichen Strassen weiterhin erhöht

Die Stickstoffdioxid-Belastung ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Dennoch wird der Grenzwert entlang stark befahrener Strassen weiterhin überschritten. Dies betrifft etwa Teile der Innenstadt oder Strassen mit vielen Beschleunigungs- und Bremsvorgängen. Der motorisierte Verkehr bleibt die wichtigste lokale Quelle für Stickoxid-Emissionen. Studien zeigen, dass bereits Belastungen unterhalb der Grenzwerte zu Atemwegsreizungen oder Herz-Kreislauf-Beschwerden führen können.

Ozonbelastung stark von Sommerwetter abhängig

Ozon wird nicht direkt ausgestossen, sondern entsteht durch chemische Reaktionen aus Stickoxiden und flüchtigen organischen Verbindungen. Es reagiert stark auf Hitze und Sonneneinstrahlung. Deshalb kommt es an heissen Sommertagen weiterhin zu erhöhten Belastungen. Trotz sinkender Emissionen der Ausgangsstoffe verbessert sich die Ozonbelastung gemäss Medienmitteilung langfristig nur langsam. Die Werte unterscheiden sich stark zwischen Strassenabschnitten und städtischen Randgebieten.

Stickoxid an der Rosengartenstrasse weiterhin über Grenzwert

Im Kreis 10 wurden die Messungen an der Rosengartenstrasse, beim Schulhaus Nordstrasse sowie beim Schulhaus Vogtsrain durchgeführt. Im Gegensatz zu den anderen beiden Standorten weist die Rosengartenstrasse Belastungen über dem Grenzwert auf. Diese sind jedoch gegenüber dem Jahr 2020 deutlich gesunken. Gemessen wurde hier auch die Entwicklung des Verkehrsaufkommens. Da dieses in den vergangenen neun Jahren praktisch stabil geblieben ist, muss, so die Erkenntnis der Stadt, «der Rückgang der Stickoxidemissionen auf die verringerten Emissionen» zurückzuführen sein.

WHO-Richtlinien setzen höhere Massstäbe

Alle vier Jahre werden erweiterte Messungen durchgeführt. Sie liefern zusätzliche Erkenntnisse zu Metallen, Staubniederschlägen und Feinstaubzusammensetzung. «Zürich hat bei der Luftqualität viel erreicht. Unsere Massnahmen wirken und schützen die Gesundheit. Damit die Luft noch sauberer wird, müssen wir den eingeschlagenen Weg weitergehen. Dies kann mit einem attraktiven öffentlichen Verkehr, energieeffizienten Gebäuden und modernen Heizsystemen erreicht werden», sagt Stadtrat Andreas Hauri, Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements laut Medienmitteilung.

Im Vergleich zu den geltenden Grenzwerten der Luftreinhalte-Verordnung (LRV) empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) deutlich strengere Richtwerte (2021). Diese machen sichtbar, dass auch niedrige Schadstoffkonzentrationen gesundheitliche Auswirkungen haben können und der Handlungsbedarf weiter besteht. Saubere Luft senkt das Risiko für Erkrankungen und verbessert die Lebensqualität.

Der aktuelle Bericht präsentiert die Ergebnisse der breit angelegten Messkampagne 2024 – und bietet einen umfassenden Überblick über die aktuelle Belastung.

Quelle: Medienmitteilung Stadt Zürich

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