Ratgeber
Was Faszien mit den inneren Organen verbindet
Ob Fitness, Yoga oder Pilates, viele dieser Praktiken haben sich dem Thema Faszien angenommen. Faszien sind jedoch weit mehr als nur Hüllgewebe des Bewegungsapparats, sie formen ein komplexes Netzwerk, das den ganzen Körper durchzieht.
28. Juni 2017 — Eingesandter Artikel
«Faszien» ist ein Überbegriff für verschiedene spezialisierte Bindegewebe. Sie bestehen unter anderem aus Fibroblasten. Diese regulieren die Zugfestigkeit, Elastizität und Beweglichkeit eines Gewebes. Ausserdem finden sich Immun- und Fettzellen sowie Nerven in ihnen, welche wichtige Funktionen wie Abwehr und Stoffwechsel regulieren. Die inneren Organe sind durch dieses Hüllgewebe mit dem Bewegungsapparat verbunden. Durch diese Verbindung passieren Gefässe und Nerven, welche die inneren Organe steuern. Bewegungsreize wie Atmen oder Gehen, stimulieren über dieses Gewebe die inneren Organe. Daher funktioniert unsere Verdauung auch besser, wenn wir uns regelmässig bewegen.
Fehlbelastungen oder langanhaltende Verspannungen
Sie können dazu führen, dass Faszien ihre Elastizität und Beweglichkeit verlieren oder durch entzündliche Prozesse verkleben. Ähnlich einem Spinnennetz werden Belastungen über das ganze Fasziennetzwerk verteilt. Dadurch können beispielsweise Nackenbeschwerden auch zu faszialen Spannungen im Bauch führen. Das hat zur Folge, dass Gefässe und Nerven nicht mehr gleich stimuliert werden und sich dadurch Beschwerden wie Sodbrennen, Blähungen oder Verstopfungen entwickeln können.
Osteopathie nutzt fasziale Spannungen
Die Osteopathie beurteilt deren Zustand und testet Zusammenhänge zwischen Bewegungsapparat und inneren Organen. Dabei kommt der Verbindungen mit Gefässen und Nerven besondere Bedeutung zu. Durch gezielte manuelle Griffe werden Reize gesetzt, welche die Beweglichkeit und Elastizität dieser Hüllgewebe verbessert. Diese Reize stimulieren ebenfalls Gefässe und Nerven und zielen darauf ab, die Steuerung und Versorgung der Organe zu optimieren. So kann eine osteopathische Behandlung dabei helfen, die Wahrnehmung, Bewegung und Funktion der inneren Organe zu verbessern.
Praktische Tipps
In Rückenlage tief in den Bauch einatmen, die Bauchmuskeln leicht anspannen und langsam wieder ausatmen. Das ist die sogenannte Bauchatmung. Auch sollte man sich mehrmals täglich für eine Minute so bewegen, dass die Atemfrequenz steigt. Durch gezieltes, neutrales Beobachten ohne jegliche Wertung, schult man das eigene Bewusstsein für Atmung und Herzfrequenz.
Thomas Kathriner
Osteopathie Höngg
Kürbergstrasse 23, 8049 Zürich
Telefon 044 342 90 90
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