Von «knallharten Preisen» und 305 Tortenstücken

Jedes Jahr findet das Fest des Altersheims Hauserstiftung, das seinen 85. Geburtstag feierte, statt. Am letzten Sonntag war es wieder soweit: Besucherinnen und Besucher jeden Alters verbrachten an der Hohenklingenstrasse 40 eine gute Zeit.

Herbert Kuster hat den Stock fest im Griff, falls er einen «Langfinger» in flagranti ertappt.
Das Wetter blieb trocken, so dass man unbehelligt im Garten sitzen konnte.
Das Duo «D’urchige Tösstaler» unterhielt die Gäste nicht zum ersten Mal.
Gerda Hilti, Präsidentin, und Adrian Denzler, Liegenschaftsverwalter, beide vom Stiftungsrat der Hauserstiftung, im Service-Einsatz.
Romano Consoli und Walter Martinet, neuer und «alter» Institutionsleiter, nebeneinander (v.l).
Da war vom Kuchenbuffet schon nicht mehr viel übrig, so gross war der Andrang.
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Bereits kurz vor 11 Uhr stehen gut 30 Flohmarktliebhaber von der Garage bis zur Strasse hin, um eines oder mehrere der begehrten Schnäppchen zu ergattern. Im Vorfeld des Hauserfestes wird jeweils zur Spende von Flohmarktartikeln aufgerufen. Diesem Aufruf wird rege gefolgt, und Institutionsleiter Walter Martinet hat immer viel zu sortieren und bis zum Fest aufzubewahren (siehe Online-Bericht im «Höngger» vom 18. Juli 2013).

Handeln ist erlaubt

Der Flohmarkt wird seit vielen Jahren von Marion und Herbert Kuster sowie Martina Perlungher betreut. Die drei haben alle Hände voll zu tun, und Herbert Kuster, passionierter «Flohmärtler» wie seine Frau Marion auch, sind in ihrem Element: «Sie, das sind Fixpriise da! Knallhärt! ‚Lidl‘ isch en Dräck dä gäge!», sagt er augenzwinkernd zu einem Mann, der in Flohmarkt-Manier um den Preis feilschen möchte. Dieser lacht, und zusammen findet man einen fairen Preis. Denn ganz klar: Auch am Hauserfest-Flohmarkt ist handeln erlaubt, sonst macht ein Flohmarkt ja keinen Spass. «Meine Frau und ich haben extra am Bürkliplatz- und am Kanzlei-Flohmarkt Werbung für heute gemacht, denn es soll ja ein rechter Batzen Geld für die Hauserstiftung zusammenkommen», so Herbert Kuster. Da das Geld für einen guten Zweck ist, sind die meisten Kundinnen und Kunden grosszügig: «Waas, so günstig soll das sein? Dann gebe ich gleich noch ein bisschen mehr!», ist eine häufig gehörte Äusserung am «Garagen-Flohmi».
Etwas ruhiger geht es im Zimmer zu und her, in welchem Brigitt Heyner und Bewohnerinnen der Hauserstiftung Selbstgemachtes verkaufen: Gestricktes wie Mützen oder Eierhütchen, umhäkelte Kleiderbügel, bemalte Geschirrtücher oder farbige Seidenkrawatten- und tücher werden an die Frau und den Mann gebracht. «Glückwunschkarten laufen immer gut. Es ist spannend zu sehen, dass jedes Jahr etwas Anderes gefragt ist», so die Bewohnerin, welche gerade Standdienst hat.

Ansturm, dass es «chlöpft und tätscht»

Ermattet sitzen Romy Streich und Heidi Buck auf den Festbänken im wunderschönen Garten der Hauserstiftung. Sie hatten zwei Stunden Dienst am Kuchenbuffet: «Kaum war das Mittagessen zu Ende, stürmten die Dessertfreundinnen und -freunde das Kuchenbuffet, wir kamen kaum nach mit Bedienen, es wurden Torten und Kuchen gekauft, dass es ‚chlöpft und tätscht‘», so die beiden Helferinnen, die sich freuten, dass viele Besucher sich zusätzlich Kuchenstücke für Zuhause einpacken liessen. Romano Consoli, Küchenchef und Leiter Hausdienst und ab 1. Oktober Institutionsleiter, erzählte der Redaktorin des «Hönggers» nach dem Fest, dass sage und schreibe 305 Stück Torten und Kuchen und 396 Mittagessen verkauft wurden.

Walter Martinet geht, Romano Consoli kommt

Die beiden Stiftungsräte Werner Flury und Bruno Dohner betreuten abwechslungsweise die Kasse. «Es war ein intensiver Tag, wir hatten andauernd hungrige und durstige Gäste, denn eine gute Stimmung, wie sie hier herrscht, macht sich auch im Bauch bemerkbar», so die beiden zum vielfältigen Essensangebot, welches von den Besuchern gelobt wurde.
Institutionsleiter Walter Martinet, der in wenigen Wochen pensioniert wird, wurde gewürdigt: «Am 20. September habe ich meinen letzten Arbeitstag beim sonntäglichen Quartiermittagessen. Das heisst am 21. September: Ausschlafen!», so der sympathische Leiter, der seiner Pensionierung mit gemischten Gefühlen entgegenschaut: «Es ist seltsam, plötzlich keine Verantwortung mehr zu tragen – gegenüber den Bewohnerinnen und Bewohnern, den Angestellten, den Behörden und den unzähligen weiteren Partnern, mit denen man zu tun hat. Andererseits freue ich mich auch sehr auf eine Zeit, in der ich keine beruflichen Verpflichtungen mehr zu tragen habe.»

Ein Gespräch mit Walter Martinet folgt in einer der nächsten «Höngger»-Ausgaben.

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