Vom Geben und Nehmen

Die Kolumne von Nicole Barandun-Gross, Präsidentin des Gewerbeverbands der Stadt Zürich.

Nicole Barandun. (Foto: zvg)

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Ich geb’s zu, ich bin eine Weihnachts-Aficionada. So richtig in Weihnachtsstimmung komme ich jedes Jahr, wenn Lucy, die Lichter an der Zürcher Bahnhofstrasse, feierlich angezündet wird. Alles glitzert und funkelt, viele Menschen folgen gut gelaunt dem Schauspiel, die Düfte der Getränke- und Essensstände wechseln quasi im Schritttempo. Wirklich spektakulär machte das Ganze dieses Jahr aber der gleichzeitig einsetzende erste Schnee.

Schenken macht Freude

Dieses erfrischende Durcheinander tröstet wenigstens ein bisschen darüber hinweg, dass in Zürich andere Feste abgeschafft werden. Und dass vieles sonst und immer mehr durch Regulierungen normiert wird. Wenn Detaillisten in der Innenstadt und den Quartieren ihre Auslagen mit üppig dekorierten Fenstern ins rechte Glitzerlicht rücken, macht das doch einfach Lust, den Akt des Schenkens und Gebens und das gute Gefühl dabei zu zelebrieren, indem man sich die Zeit nimmt, um nach dem genau richtigen Präsent zu suchen, sich beraten und mit saisonalen Spezialitäten verwöhnen zu lassen. Schon etwas anderes, als bei Konzernen durch Listen zu klicken.

Geben ist besser als nehmen

Wenn es ums Aus-Geben geht, ist der rot-grün dominerte Gemeinderat ja kaum zu stoppen. Da braucht’s weder Weitsicht noch Ausgewogenheit. Allein die Gesinnung genügt, dann ist kein Pilotprojekt zu klein, keine Bespielung von Örtlichkeiten zu gering, kein Thema für eine Studie zu unbedeutend und Steuergelder finden ihren Ausgabezweck. Gerne wird mit der grossen Kelle angerichtet. Ausser der Kanton senkt die Unternehmenssteuer moderat, dann ergreift das Stadtparlament hurtig das Gemeindereferendum. Für finanziellen Nachschub muss schliesslich gesorgt sein, sparen ist keine Option. Attraktive Standortbedingungen, wozu? Noch sind neben KMU auch grosse Player da und bieten Innovation und Arbeitsplätze, die Versorgung klappt, Berufsnachwuchs wird ausgebildet und der Steuerfranken rollt. Noch.

Ich wünsche allen schöne Feiertage und das unbeschreiblich gute Gefühl, wenn man anderen etwas von Herzen gönnt.

Nicole Barandun-Gross
Präsidentin Gewerbeverband der Stadt Zürich
www.gewerbezuerich.ch

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