Volksschiessen der Armbrustschützen Höngg

Jedes Jahr seit gut 60 Jahren findet das Volksschiessen der Armbrustschützen Höngg statt. Teilnehmen konnte jeder: Von Donnerstag bis Samstag wurde letzte Woche auf dem Hönggerberg geübt, gezielt und sich gefreut.

Beat Stoll legt sorgfältig einen Pfeil ein, währenddessen freut sich Alessandro Clematide bereits auf das Ziellen.

Der Donnerstagabend läuft gut bei den Armbrustschützen Höngg, es ist ein Kommen und Gehen. Genauso sieht auch der Freitagabend aus: Einige Armbrustschützinnen und -schützen sitzen vor dem Vereinshaus und essen etwas, während Vereinspräsident Peter De Zordi am Grill steht und für Nachschub sorgt. Derweil wird die neue Scheibenwand «in Beschlag» genommen, jede Bahn ist belegt, jeder Betreuer im Einsatz. Auffallend ist, dass nicht nur ältere Männer anwesend sind, sondern auch junge Frauen und Männer, die sich, teilweise zum ersten Mal, im Armbrustschiessen versuchen. Es wird sitzend aufgestützt geschossen, während die Armbrustschützen sonst kniend frei, also nicht aufgestützt, trainieren.

Betreuen macht Spass

Beat Stoll, einer der Betreuer und seit zwölf Jahren bei den Höngger Armbrustschützen dabei, sagt, dass er ein Quereinsteiger sei: «Ich komme vom Gewehrschiessen her und habe Vereinskollegen, die auch noch Armbrustschiessen trainieren – so nahm es mich wunder, wie es hier abläuft.» Wie es abläuft, weiss er nun bestens, so gut, dass er beim Volksschiessen mithilft und jetzt gerade den 22-jährigen Alessandro Clematide betreut: «Ich komme jedes Jahr mit meinem Vater zum Volksschiessen, dazwischen übe ich aber nur mit dem Sturmgewehr.» Nach den sechs Übungsschüssen, Übungskehr genannt, schiesst er seinen Stich, das sind fünf Schüsse. Er ist ein guter Schütze und trifft viermal die zehn und einmal die neun – 49 Punkte hat er somit, das Maximum sind 50. Er ist nach Ende des Anlasses am Samstagnachmittag denn auch einer der bloss zwei Einzelsieger, welche 49 Punkte erreichten!
Betreuer Beat Stoll freut das gute Ergebnis: «Ich betreue die Leute hier gerne, es hat Anfänger, aber auch Könner darunter, und so hat man immer etwas anderes zu erklären.» Er spricht mit Alessandro Clematide über Zielverlust, die Luftblase, die in der Mitte der Wasserwaage sein sein soll, über «die sechs Millimeter links und sechs Millimeter rechts davon – wenn der Rest stimmt, dann Atem anhalten und zielen!» Was abstrakt klingt, ist ganz logisch, wenn man es ausprobiert – einfach ist es trotzdem nicht, und auch hier macht Übung den Meister.

Etwas weniger Leute als letztes Jahr

«Dieses Jahr hatten wir am Samstag gerade mal zwanzig Schützen, ich nehme an, das liegt am Knabenschiessen, welches zum selben Zeitpunkt stattfand. Total hatten wir 127 Besucher, letztes Jahr waren es 149. Obwohl es einige jüngere Leute hier hatte, fänden wir es schön, noch mehr Junioren begrüssen zu dürfen», so Vereinspräsident Peter De Zordi. Bei den Armbrustschützen zählt man bis 20 Jahren zu den Junioren, da es genügend Kraft braucht, die sieben Kilogramm schwere Armbrust zu halten und somit nicht schon kleinere Kinder diesen Sport ausüben können. Ende Oktober startet ein Jungschützenkurs für zehn- bis 20-jährige Interessierte, der sicherlich auch wieder einige neue Mitglieder erzeugen wird. «Was uns freut, sind die vielen Firmen und Vereine, die jedes Jahr teilnehmen – einzelne Firmen kommen mit bis zu 60 Mitarbeitenden, die hier dann ihren Spass haben», so der Präsident, der bereits seit 34 Jahren im Verein dabei ist.

 

Infos zum Verein sowie alle Ranglisten findet man unter www.ashoengg.ch

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