Kultur
Viel Aktion am Wasser
Bereits zum zweiten Mal realisierte das GZ Höngg mit der F+F Schule für Kunst und Design eine Kunstaktion. Diesmal befassten sich die Studierenden mit dem Gebiet rund um den Perimeter Grossmannstrasse.
24. April 2019 — Patricia Senn
Der performative Spaziergang «Am Wasser» zog zahlreiche Interessierte an. Auf einem dreistündigen Rundgang präsentierten die Studierenden der F+F Schule für Kunst und Design ihre Projekte, die sie in Zusammenarbeit mit Gastdozenten aus dem Ausland, dem GZ Höngg und der Schule am Wasser entwickelt hatten. Nicht alle Kunstwerke erschlossen sich einem auf Anhieb, doch das Publikum liess sich mitnehmen auf die Reise beidseitig der Limmat.
Akrobatik, Kaffee und Gespräche
Die vorgestellten Aufführungen und Werke setzten sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise mit dem Gebiet auseinander: Eulalie Blanc «turnte» erst als Luftakrobatin zu einem Michael-Jackson-Song in einem Ring unter dem Hardturmsteg knapp über dem Wasser und lud später zusammen mit Lea Schwegler ein zum «Baum Kafi», wo die mutigsten Besucher*innen, die sich auf die Äste wagten, einen Kaffee serviert bekamen. Auf dem Weg zu Remi Bourakbas Beitrag «How to be spectacular» entspann sich ein spontanes Gespräch zwischen einer Anwohnerin und Sergej Klammer, der den Spaziergang mit Erzählungen zur Geschichte des Quartiers begleitete. Der Beitrag des Studenten aus Marseille fiel dann allerdings nicht so «spektakulär» aus, wie der Titel suggeriert hatte. Vielleicht fehlte aber auch nur das künstlerische Verständnis.
Kinder begeistern die Menge
Viel Publikum zog erwartungsgemäss die Vorstellung der Schüler*innen vom Schulhaus am Wasser an: Die Kinder interpretierten ihren Besuch im ewz in einer turnerischen Vorführung: Mit Requisiten, Geräuschen und Gestik stellten sie den Spaziergang zum ewz dar: Die verschiedenen Tiere, die ihnen auf dem Weg begegnet waren, aber auch die Fischtreppe beim Werdinseli. Im ewz selber muss es viele imposante Maschinen geben, deren Nachahmung den Höhepunkt der Darstellung bildeten. Alles endete mit einem Stromausfall und viel Applaus. Nach dieser heiteren Einlage wurde es wieder etwas ernster. Aurora Corrado liess sich dabei beobachten, wie sie in kurzer Zeit ein Landschaftsbild der Szenerie an der Limmat malte – nur um es nach der Fertigstellung in einem Wutanfall zu zerstören. Die Destruktion des eigenen Werkes ist als Idee nun nicht gerade neu, kam für die Anwesenden dennoch ziemlich überraschend. Und so folgte die Gruppe der Erzählungen und Performances weiter der Limmat entlang, bevor es zum Abschluss ins «Café des Visions» zu Anna Graber ging. Im Vorfeld hatte das GZ Höngg den Studierenden der F+F den Ort als Sozialraum nähergebracht und ihnen die Wirkung von Kunst im öffentlichen Raum vermittelt. Auch die Anwohner*innen waren eingeladen gewesen, sich bei der Aktion einzubringen. Es dürfte nicht die letzte Aktion dieser Art gewesen sein, man darf gespannt sein.
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