Verzicht auf Baumallee, dafür zwei neue Radstreifen

Gegen die Pläne des Tiefbauamtes für den letzten an der Limmattalstrasse zu sanierenden Abschnitt, zwischen Wartau und Winzerstrasse, haben im November 2013 Anwohnende Einsprache erhoben. Nun entschied der Stadtrat, das Projekt neu aufzulegen.

Die Limmattalstrasse von der Haltestelle Winzerstrasse aus betrachtet: dass hier ein Radstreifen stadteinwärts geführt wird, ist zu begrüssen – schliesslich geht es hier doch leicht bergauf. Und Bäume hat es ja vielleicht tatsächlich in den privaten Gärten bereits genug.

Die Limmattalstrasse wurde stadtauswärts über die letzten Jahre Stück um Stück saniert. Tramgeleise wurden ersetzt, Haltestellen behindertengerecht ausgebaut sowie allerlei Werkleitungen und Abwasserkanäle saniert. Bis zum Wartauweg, kurz vor der Haltestelle Wartau. Für das letzte Teilstück ab da bis zur Einmündung der Winzerstrasse waren ähnliche Sanierungen geplant, verbunden jedoch mit der Pflanzung einer neuen Baumallee, einem neuen Radweg stadtauswärts und einer neuen Verkehrsführung: stadtauswärts hätten sich Tram, Bus und Individualverkehr dasselbe Trassee teilen müssen. Gegen diese Vorhaben waren im November 2013 fristgerecht fünf Einsprachen eingegangen, das Vorhaben musste zurückgestellt werden.
Kernpunkte der Einsprachen war, dass auf die Zusammenlegung der Fahrspuren und die Baumallee entweder ganz zu verzichten sei, oder dann seien die 17 geplanten Bäume auf die südliche Strassenseite zu verlegen. Allenfalls könnte auch, bei einem Beharren auf der Zusammenlegung der Fahrspuren, auf die Baumallee verzichtet werden, um an ihrer Stelle ein zweiter Radstreifen stadteinwärts zu realisieren. Weiter, so die damaligen Einsprachen, seien bei einer Bewilligung der Baumallee alle Schäden, die durch Baumwurzeln an den Leitungen der Liegenschaften nördlich der Limmattalstrasse entstehen, auf Kosten der Stadt Zürich zu beseitigen.

Neuauflage folgt, die Rekurrierenden sind zufrieden

Nun geht aus dem Protokoll des Stadtrates vom vergangenen 10. Juni hervor, dass die Einsprachen erfolgreich waren. «Nachdem sich der Stadtrat erstmals mit dem Projekt materiell befassen konnte, hat er beschlossen, das Strassenprojekt überarbeiten und neu projektieren zu lassen», heisst es dort einleitend. Das 2013 öffentlich aufgelegte Vorhaben ist damit zurückgezogen, die Einsprachen wurden gegenstandslos und sind abzuschreiben, das zu überarbeitende Strassenbauprojekt wird zu gegebener Zeit erneut öffentlich aufgelegt. Es soll neben dem stadtauswärtsführenden Radstreifen anstelle einer Baumallee neu einen durchgehenden Radstreifen stadteinwärts enthalten und so den regionalen Richtplaneintrag Velo umsetzen. Derzeit wird mit der Dienstabteilung Verkehr auch diskutiert, ob der Einbahnverkehr in der Hohenklingenstrasse für den Fahrradverkehr aufgehoben werden kann, um dort den Radweg bis zum Zwielplatz führen zu können, wo er dann Anschluss an den bereits bestehenden hätte. Ein Entscheid ist Ende Juli zu erwarten. «Es geht darum», so präzisiert Stefan Hackh, Leiter Kommunikation des Tiefbauamtes, «die Situation für Velofahrende sowohl stadtauswärts, wie -einwärts zu verbessern. Dies zulasten der ursprünglich vorgesehenen Baumallee an der Limmattalstrasse.»
«Ein solches Projekt hat im Kern unsere Zustimmung», sagt René Steiner, selbst einer der Rekurrierenden und als Treuhänder deren Vertreter, fügt aber vorsichtig hinzu, dass die genauen Planausführungen abzuwarten seien. Man bleibt also an der Limmattalstrasse, unterhalb der Wartau, wachsam – und fährt weiterhin auf sanierungsbedürftigen Fahrbahnen.
 

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