Verdichtung: Das Wohnen von morgen – eine neue Herausforderung

«Verdichtetes Bauen»: Seit geraumer Zeit beschäftigt dieses Thema in der Schweiz. Das Bevölkerungswachstum, der Mehrflächenverbrauch und die Eindämmung von Bauland zwingen die Behörden zum Handeln.

Alexandra Stapfer, Rhombus Immobilien

Noch vor 40 Jahren lebten in einem Haushalt durchschnittlich 2,7 Personen, aktuell sind es noch 1,8. Zudem haben sich die Lebensmodelle stark verändert. Es wird früher aus dem Elternhaus ausgezogen aber erst später an ein gemeinsames Leben und an eine Familienplanung gedacht – sei dies aus freiheitsliebenden Gründen oder dem Wunsch nach Karriere.

Dachterrasse gegen Lift eintauschen

In der Schweiz werden heute durchschnittlich etwa 42 Quadratmeter pro Kopf bewohnt. Verglichen mit dem Durchschnitt in Tokyo, wo pro Kopf eine Wohnfläche von nicht einmal ganzen 15 Quadratmeter bewohnt wird, kann dies in unserem Land durchaus als luxuriös betrachtet werden.
Die Wohnbedürfnisse werden sich auch in den nächsten Jahren stetig verändern. In 30 Jahren wird etwa ein Drittel der Schweizer Bevölkerung über 65 Jahre alt sein. Ihre Bedürfnisse ans Wohnen werden sich dann mit der aktuellen Wohnsituation kaum noch vergleichen lassen. Dachterrassen werden gegen einen Lift eingetauscht, der Wunsch nach bodenebenen Duschen und geräumigen Wohnungen werden über mehrstöckige Häuser siegen.

Verdichtung: Alle wollen es, nur nicht bei sich

Doch wie wird die Schweiz versuchen, die künftigen Wohnbedürfnisse zu erfüllen? Eine Erweiterung der Baulandzonen ist aufgrund von Volksentscheiden zur Kulturland- undLandschaftsinitiativen und der Revision des Raumplanungsgesetzes nicht möglich. Das Zauberwort heisst also Verdichtung. Aber: Alle wollen es, nur keiner bei sich – lieber in der Nachbarsgemeinde. Das ist der einhellige Tenor. Sieben Millionen. Menschen mit durchschnittlich 42 Quadratmeter Wohnfläche ergeben 294 Millionen Quadratmeter Wohnflächenbedarf. Steigt die Bevölkerung wie prognostiziert auf annähernd zehn Millionen, wären das, bei nicht weiter steigendem Pro-Kopf-Bedarf, etwas über 100 Millionen Quadratmeter zusätzlich. So betrachtet müssten 10‘000 neue Wohnungen à 100 Quadratmeter entstehen, um dem Bevölkerungswachstum zu genügen.
Wird die Schweiz somit bald zum Hochhaus-Land? Wohl eher kaum. Interessante Mischnutzungen und neue Wohnkonzepte sollen Alternativlösungen bieten. Die Immobilienbranche, die Behörden und die Gesellschaft sind weiterhin gleichermassen gefordert, nachhaltige und innovative Lösungsansätze zu finden.

Rhombus Partner Immobilien AG
Alexandra Stapfer
Assistenz Verkauf Eigenheime
Hönggerstrasse 115
8037 Zürich
Telefon 044 276 65 65
www.rhombus.ch

0 Kommentare


Themen entdecken