Unsichtbare Behinderungen sichtbar machen

Die SBB und autismus schweiz mit Sitz in Höngg setzen sich intensiv dafür ein, das international etablierte Sunflower Lanyard in die Schweiz zu bringen – ein sichtbares Zeichen für unsichtbare Beeinträchtigungen.

Das Sunflower Lanyard. (Foto: zvg)

Ziel des Projekts ist mehr Sichtbarkeit, mehr Rücksicht und weniger Ausgrenzung. «Was man nicht sieht, wird oft falsch interpretiert. Das Sunflower Lanyard schafft auf einfache Weise Verständnis – ganz ohne Worte», sagt Regula Buehler, Geschäftsleiterin von autismus schweiz

Das Sunflower Lanyard signalisiert, dass die tragende Person besonderen Unterstützungsbedarf hat. Etwa mehr Zeit, weniger Reizüberflutung oder Hilfe bei der Orientierung. Gerade Menschen im Autismus-Spektrum kämpfen an Orten wie Bahnhöfen mit Lärm, Hektik und Unsicherheit.

Viele vermeiden es oder schaffen es selbst nicht, um Hilfe zu bitten. Personen mit einer unsichtbaren Behinderung entscheiden selbst, ob sie ein Sunflower Lanyard tragen wollen. Niemand muss eine Diagnose offenlegen.

Ab 17. Juni

Das Sonnenblumenband ist ab dem 17. Juni kostenlos an folgenden SBB-Reisezentren erhältlich: Region Zürich: Zürich HB Infopoint, Zürich-Oerlikon, -Stadelhofen, -Enge, -Altstetten, Winterthur, Bülach, Uster, Wetzikon, Rapperswil, Zug. Region Genf: Genève Cornavin Infopoint, Genève Eaux-Vives, Lausanne, Morges, Nyon

«Wir wurden überrannt mit Anfragen, wo das Band erhältlich ist – das zeigt den Bedarf. Das Lanyard ist kein Nice-to-have. Es ist ein echtes Hilfsmittel im Alltag vieler Betroffener», ist Regula Buehler überzeugt.

Ein Signal für alle unsichtbaren Behinderungen

Schätzungen zufolge haben 80 Prozent aller Menschen mit einer Behinderung eine nicht sichtbare Einschränkung – darunter Autismus, ADHS, chronische Krankheiten, psychische Erkrankungen oder Demenz. Das Sunflower Lanyard schafft ein sichtbares Zeichen für alle, die Unterstützung brauchen, aber nicht sofort als beeinträchtigt erkannt werden.

autismus schweiz will damit nicht nur Hürden im Alltag abbauen, sondern auch ein gesellschaftliches Umdenken anstossen: Weg vom Erklärungsdruck – hin zu mehr Verständnis und Achtsamkeit.

Quelle: Medienmitteilung autismus schweiz

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