Bereits nach sechs Minuten konnten sich die Stadtzürcher bei ihrem rechten Torpfosten bedanken, dass die Gastgeber nach einem Tohuwabohu im Strafraum des SVH nicht früh in Führung gingen. Zwei Zeigerumdrehungen später jedoch verhinderte ein Liestaler Spieler auf der Torlinie einen SV-Höngg-Treffer. Simon Roduner sah sich bereits in der 10. Spielminute gezwungen, den am Oberschenkel verletzten Daniel Djukaric zu ersetzen. Mike Schreiner übernahm die Position in der SVH-Innenverteidigung. In der dreizehnten Minute landete nach einem Freistoss von der linken Angriffsseite her ein Abpraller vor Tyron Pepperdays Füssen, und der liess sich nicht bitten und erzielte die 1:0- Führung für die Gäste. Als sechs Zeigerumdrehungen später der Liestaler Michael Eggenberger in bester Abschlussposition den ihm schön zugespielten Ball nicht traf, war den bisherigen Tormöglichkeiten entsprechend die Höngger Führung eher als glücklich zu bezeichnen. Die Mannschaft von Basellands Hauptstadt agierte vorwiegend mit hohen Zuspielen aus der Defensive heraus in die Gefahrenzone des SV-Höngg. Der Tabellenführer versuchte es auf dem holprigen Spielfeld mit gepflegtem Aufbauspiel, kam aber nicht dazu, das Spiel zu dominieren und die Verteidigung des FCL ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Marco Weisskopf vergab (31.) die grösste Ausgleichsmöglichkeit, als er alleine vor dem SVH-Torhüter den Ball am entfernten Torpfosten vorbeischoss. In den Schlussminuten wäre Antoni Forner in zwei Aktionen noch beinahe der Führungsausbau gelungen, der FCL-Torhüter Nils Schulz wusste dies jedoch zu verhindern. Mit leichten Vorteilen im Ballbesitz und den besseren Torchancen des FCL endete die erste Halbzeit.

Liestal nutzt Höngger Schwächen aus

Die ersten fünfzehn Minuten der zweiten Halbzeit waren beinahe ereignislos und langweilig. Die Gastgeber schienen nicht in der Lage zu sein, ein Tor zu erzielen, und Höngg begnügte sich mit der knappen Führung. Und wie es kommen musste, kam es auch: Ein herrlich auf den Kopf von Marco Weisskopf gezirkelter Freistoss führte (67.) zum verdienten 1:1-Ausgleich. Claude Blank im Höngger Tor war chancenlos, und mit diesem Treffer endete seine Serie von 439 Minuten ohne erhaltenen Gegentreffer!
Dann gelang Phil Malzacher (71.) mit seinem Hammerschuss – das Tor des Tages – aus 30 Metern die Führung für die Mannschaft von Marco Burtschi. Eine direkte Reaktion auf die drohende Niederlage seitens der Stadtzürcher blieb aus, im Gegenteil, Alhassane Ndiaye erzielte mit einem wuchtigen Kopfball (84.) aus elf Metern das 3:1. Das kurioseste Tor des Tages (86.) gelang Patrick Pereira Da Costa, als sein Freistoss aus gut dreissig Metern, an Freund und Feind vorbei, den Weg ins Liestaler Tor fand (3:2). Beim Co-Tabellenführer kam nun noch einmal ein Schimmer Hoffnung auf einen späten Ausgleich auf und endlich, jedoch viel zu spät, drückte der SVH den Gegner in dessen Strafraum. Zu mehr als zwei, drei einigermassen gefährlichen Torraumsituationen reichte aber auch die fünfminütige Nachspielzeit nicht. Der SV Höngg war an diesem herrlichen Herbsttag zu unpräzis, zu harmlos und es fehlten der absolute Siegeswillen und die Emotionen im Spiel. Der Gastgeber FC Liestal war bei weitem kein gross aufspielender Gegner und hat lediglich die Schwächen des SVH gut ausgenutzt. Der SV-Höngg-Trainer äusserte seine Meinung zum verlorenen Spiel «hinter verschlossenen Türen». Es gilt sich nun wieder aufzurichten und am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den Nachwuchs des FC Wohlen an die guten Leistungen der vergangenen Wochen anzuknüpfen.