«Das Reh hatte Bissverletzungen an Kopf und Hals, ausserdem fehlte ihm ein grosser Teil des Hinterleibes. Über den Polizeinotruf 117 konnte ich den Wildhüter verständigen lassen, dessen Ankunft ich noch abwartete. Er erkannte in dem Reh das Tier wieder, das er tags zuvor bei Geburtsvorbereitungen hatte beobachten können. Es musste im schutzlosesten Moment seinem Jäger ausgeliefert gewesen sein: Ein Kitz war halb geboren, das andere steckte noch im Mutterleib. Beide waren ebenfalls tot. Laut dem Wildhüter, Erwin Nüesch, sprach die Art der Verletzungen für einen Hundeangriff. Zum ersten Mal wurde ich Zeugin dieser traurigen Pfl icht eines Wildhüters: Sichtlich mitgenommen hob er die drei leblosen Körper(chen) zum Abtransport in eine Plastikwanne – und mir sass ein dicker Kloss im Hals . . . »

Autorin: Cathrin Tettamanti, Höngg

Der «Höngger» nahm daraufhin über Erwin Nüesch mit Grün Stadt Zürich Kontakt auf, bat um eine ergänzende Stellungnahme und im Sinne der Aufklärung um ein Foto des tragischen Vorfalls. Nur nach anfänglichem Zögern und nach reiflicher Überlegung stellte Grün Stadt Zürich das hier abgedruckte Foto zur Verfügung, denn in der Regel will man – auch nach Meinung des «Hönggers» völlig berechtigt – die Sensationshascherei der Medien nicht unterstützen.

Zweiter Fall innert Kürze

In diesem Fall aber entschied man sich, wie es Lukas Handschin von Grün Stadt Zürich formuliert, «den Menschen vor Augen zu führen, wozu ihr Fehlverhalten führen kann» – umso mehr, als es sich bereits um den zweiten Hunderiss im gleichen Gebiet innert Wochenfrist handelt.