Begonnen hat alles letzten Herbst. Bereits in der Vorrunde sind namhafte Mannschaften wie der Grasshopper Club Zürich hängengeblieben und haben die Qualifikation in die Meisterrunde verpasst. Anders die Senioren 50+ des Sportzvereins Höngg (SVH). Sie hatten die Qualifikation auf dem dritten Platz abgeschlossen und zogen zuversichtlich und unbelastet in die Meisterrunde ein. Fünf Spiele standen an, und als ersten Gegner empfingen die Senioren den BC Albisrieden auf dem Hönggi. In intensiven 70 Minuten – die Senioren 50+ spielen mit elf Spielern auf dem Standard-Fussballfeld mit einer reduzierten Spielzeit von 2 x 35 Minuten – konnte mit einem 3:1 der erste Sieg seit Jahren gegen Albisrieden erkämpft werden. Der Grundstein für die weiteren Erfolge war gelegt.
Und vielleicht hat es das gefühlte «verlorene» 1:1 gegen Herrliberg-Küsnacht gebraucht, um den letzten Ehrgeiz beim Team zu wecken. Das 3:0 gegen den FC Seefeld und der 7:1-Sieg gegen den FC Lachen/Siebnen zeigten, dass die Mannschaft nebst einem starken Sturm, einem agilen Mittelfeld und einer stabilen Abwehr auch auf sehr gute Torhüter zählen kann. Und dass dem Goalgetter Philipp Leimgruber dabei noch ein Doppel-Hattrick gelang, war spitzenmässig.

Freude am Spiel

Vor dem entscheidenden Spiel gegen den FC Volketswil schwor Spielertrainer Rolf Hausmann das Team in der Kabine ein: «Froid am Spielä! Und käis Gschwätz! Mir holled diä drü Punkt!». Und so war es dann auch. Die Senioren traten geschlossen auf und führten bereits zur Pause mit 3:1. Alle 18 Spieler hatten einen Einsatz bei diesem entscheidenden Spiel und nach Abpfiff stand es 8:1 für den SV Höngg. Der Sieg und der errungene Meistertitel wurden gebührend gefeiert. Der Präsident des SV Höngg, Martin Gubler – selbst ein ehemaliger 50+ Spieler – gratulierte dem Team. Und Christian Frei, der Vertreter des Fussballverbandes, übergab Bruno Iten, dem Kapitän der Mannschaft, den – nein es gab leider keinen Pokal – Wimpel und einen Matchball.
Und die Pointe? Nur in der Fussballregion Zürich wird eine Meisterschaft 50+ mit elf Spielern auf dem Standardfeld durchgeführt. In den anderen Regional-Ligen wird lediglich mit sieben Spielern auf einem halben Spielfeld gekickt. Und so kommt es, dass die Senioren 50+ des SV Höngg nicht nur Meister der Region Zürich sind, sondern auch Schweizer Meister 2021/2022 – wie die Frauen und Männer des FCZ. Hopp Höngg!